Petra & Philippa Steeg

Boardsport und Reisen sind Leidenschaften, die ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit schaffen. Diese Eigenschaften lassen sich schwer mit einer Familiengründung vereinbaren… Oder kann man diesen Lifestyle auch mit einer Familie leben? Viele Frauen fragen sich, wie sie als Mütter noch ihren Leidenschaften nachgehen können. Petra aus Stuttgart ist zweifache Mutter und kann vielen Boardsportlerinnen als Vorbild dienen. Sie teilt ihre Hobbies mit ihrer neun-jährigen Tochter Philippa und die zwei haben in den Wellen sowie in den Snowparks der Alpen gemeinsam viel Spaß.

Petra lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Stuttgart und da alle vier begeisterte Snowboarder, Surfer und Skateboarder sind, verbringen sie viele Wochenenden und jede Ferien auf den Boards. „Das Leben ändert sich auf jeden Fall mit Kindern und die drei bis vier Stunden, die man früher im Line-up verbringen konnte, reduzieren sich zunächst stark. Wenn man mit Freunden verreist, kann man sich auch abwechseln mit dem Baby-Sitting oder sich einen vor Ort organisieren! In Indo klappt das zum Beispiel immer hervorragend. Der beste Babysitter ist aber der Papa.“

Petra fing mit 19 Jahren an zu Snowboarden und wenn sie jetzt sieht, wie leicht sich ihre Tochter tut, wünscht sie sich auch viel früher damit angefangen zu haben. Ihre Tochter Philippa steht schon seit sie fünf ist auf den Brettern. „Skateboarding war lange Zeit ihr Favorit. Es hat sich aber dann rasch mit Snowboarden und Surfen ausgeglichen und je nach dem, wo wir uns gerade befinden, wird variiert. Aber beim Snowboarden ist sie so motiviert, weil es einfach Spaß macht und pusht mit Gleichaltrigen zu fahren und sich zu messen. Beim Skaten sind die Kinder in ihrem Alter leider eher rar.“

Alles fing mit Philippas Interesse am Skaten an, das von ihr selbst kam. Keiner in der Familie konnte und kann so gut Skaten wie sie – von der Bowl bis hin zu Streetobstacles ist nichts vor der Kleinen sicher. „Surfen und Snowboarding kam von uns Eltern. Das nötige Brettgefühl brachte sie mit und tat sich dementsprechend leicht. Es fühlt sich wahnsinnig schön an zu sehen wie Philippa an den eigenen Lieblingssportarten gefallen findet und sich rasant darin entwickelt. Es hätte auch alles andere an Sportarten sein dürfen, jedoch sind die Boardsportarten für sie die Schönsten. Es ist einfach toll in verschneiten Bergen am Gipfel zu stehen und gemeinsame Schwünge in den Tiefschnee zu ziehen. Genauso wenn wir zusammen im Meer sitzen und uns über Wellen beraten und viel zu lachen haben, wenn einer von uns einen Waschgang hat.“

Die beiden inspirieren sich gegenseitig, ganz ohne Wettstreit und teilen die Passion. Für Philippa ist der Boardsport mehr als nur ein Ausgleich zur Schule. Die Zeit in der Natur und die Reisen in andere Länder beeinflussen sie und erweitern den Horizont. Es stärkt ihr Selbstbewusstsein und den Kampfgeist in den Wettkämpfen. „Sie skatet, snowboardet oder surft am liebsten mit anderen Kindern weil es einfach immer lustig ist und sie unter sich sind. Das Wichtigste ist, dass sie Spaß hat.“

Doch hat man als Mutter nicht auch Angst um sein Kind, wenn es draußen im Line-up sitzt, in eine Bowl droppt oder Kicker-springt? „Eine Mutter hat immer eine Grundangst in sich und sieht manchmal auch zu viele Gefahren. Ich denke, eine gute Mischung an Respekt und Vertrauen lassen die mütterlichen Nerven am Leben. Gott sei Dank sind es mehr die positiven Erfahrungen, die einen dann auch stärken.“

Petra ist aber nicht die Einzigste, die diese Sorgen plagen. Inzwischen kennt sie ein paar andere Mütter, die mit ihren Kids im Park Snowboarden. „Man lernt sich auf Contests schnell kennen und schließt sich zusammen, es ist wie eine eigene große Boardsportfamilie.“ Sie treffen sich regelmäßig, oft auch in Laax. Die Freestylehochburg in den Alpen bietet für jedes Alter und Level was Passendes. Und die Eltern sind eh lieber im Powder als im Park unterwegs.

Philippa ist inzwischen im Bayrischen Snowboardkader und ihre Eltern unterstützten sie sehr. Die Familie genießt es ihre Leidenschaft für Boardsport zu teilen und auszuleben. „Zusammen werden so viele Ideen und Träume geweckt. Das hätte ich mir nie so vorstellen können. Wenn man Träume und Wünsche in sich trägt und man in seiner eigenen kleinen Familie zusammen hält, erfüllen sich diese. Je älter die Kinder werden, desto mehr Zeit hat man selbst wieder auf den Brettern und wenn man Glück hat begleiten einen die eigenen Kinder dabei.“