Local Freeride-Tipps von Snowboarderin Maria Steiner

 

Wer frischen Powder genießen möchte, muss sich auch in diesem Winter zum Freeriden meist in höhere Gefilde begeben. Ein idealer Ort, um über 2000 Meter Höhe nach Powder zu jagen, ist das Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn im Salzburger Land. Von über 3000 Metern geht es hinab ins Tal, dazwischen bieten fünf ausgewiesene Freeride-Routen, Parks, Pisten und jede Menge freie Hänge nebenan, Freeride-Spaß für jedes Level. Und um deinen Backcountry-Tag so sicher wie möglich zu machen, findest du an der Info Base und den Freeride Info Points alles, was du für einen sicheren Freeride-Tag am Kitzsteinhorn brauchst: Lawinenlagebericht, Ausrüstungshinweise, Tipps und Verhaltensregeln.

Am Kitzsteinhorn lohnt sich auch ein verlängertes Wochenende, denn immer montags ist „Freeride Monday“: Bei dem eintägigen Freeride-Kurs dreht sich alles ums Tiefschneefahren, Fahrtechnik und Sicherheit.

Da die Saison am Kitzsteinhorn noch lange nicht vorbei ist, haben wir haben Local Maria Steiner nach ein paar Insider Tipps und ihren Lieblings-Freeride-Routen befragt, um beim nächsten Dump am Kitzsteinhorn First-Tracks zu genießen. See you there! 😉

Freeriden am Kitzsteinhorn im Salzburger Land

Kristallbahn Laps am Kitzsteinhorn

Dieser Run ist perfekt bei Frühjahrsbedingungen, in denen es im Gelände genau so viel Spaß macht wie im Park, und die Sonnenseite von der Halfpipe endlich aufslushed. An diesen Tagen fahre ich den ganzen Tag lang die KristallbahnLaps. Direkt unter dem Ausstieg der Kristallbahn befindet sich der Einstieg zur Halfpipe, an deren Ende die Rails und Kicker des Easy Parks auf einen warten. Nach dem Park findet man zig Möglichkeiten für Side Hits, egal ob left, right, or center. Am letzten Abschnitt Richtung Kristallbahn sollte man auf jeden Fall noch das Gelände direkt unterhalb des Liftes auschecken. Hier kannst du dich auf extra Airtime und off-Piste Slush-Turns freuen, bevor du wieder im Lift für den nächsten Lap sitzt. Dieser Run macht Spaß, wenn man das erste Mal OffPiste unterwegs ist und auch noch, wenn man schon das tausendste Mal genau diesen Run gefahren ist.

Gipfel-Frühstück mit anschließender Abfahrt über die X1

Wenn man eher zu den erfahreneren Freeridern gehört, die sich auch im steilen Gelände wohlfühlen, empfiehlt es sich, die offiziellen FreerideRouten am Kitzsteinhorn auszuchecken. Eine der beliebtesten Routen ist die X1, welche ihren Einstieg direkt unter der Talstation des Gletschershuttles hat. Eine Abfahrt aufder X1 lässt sich super mit einem (hochgelobten) GipfelFrühstück am höchstgelegenen Restaurant Salzburgs kombinieren. Da der Bereich rund um die X1 aber Gletscherspalten aufweist, empfiehlt es sich vor allem in der Vorsaison und bei schneearmen Wintern diese Route mit Vorsicht zu genießen und nur mit genügend Kenntnissen und Know-how einzufahren.

 

Snowboarden Kitzsteinhorn
Snowboarderin Maria Steiner am Kitzsteinhorn

Foto: Valentin Wimmer

Natural Playground: Freeride-Abfahrten im Langwied

Wir Locals fassen die restlichen Freeride-Routen, von X2 – X5 oft einfach als Langwied zusammen. Was alle Routen im unteren Bereich des Kitzsteinhorns bis zum Ausgangspunkt am Langwiedboden gemeinsam haben, ist die extreme Verspieltheit des Geländes. Im Gegensatz zur X1 bieten die Routen von X2 – X5 endlose natürliche Take-offs und Powder-Landungen, während keine Rücksicht auf Gletscherspalten genommen werden muss.

X2 Westside Story

Die X2 beginnt an der Kristallbahn Bergstation, wo man mit Schwung die Hänge unter dem Kleinen Schmiedinger bis unter die Larkarschneid quert. Von dort aus geht’s dann vorerst über ein nicht zu steiles, offenes Feld, hinunter in Richtung Langwiedbahn. Im unteren Bereich wird das Gelände aber um einiges steiler und es eröffnen sich verschiedene Optionen an mäßigsteilen, bis steilen Rinnen, welche in jedem Fall ein gewisses Level an Fahrkönnen verlangen. Am besten schaut man sich das Face vorab bei der Auffahrt mit der Langwied Sesselbahn an und merkt sich markante Punkte wie Felsbänder, die bei der Abfahrt zu beachten sind, oder einzelne Bäume, welche als Wegweiser dienen. Zu bedenken sind bei der X2 auf jeden Fall die Steilhänge, welche sich während der gesamten Abfahrt direkt über einem befinden. Geländefallen im unteren Bereich und auch die Sonneneinstrahlung, die diesen Osthang, vor allem im Frühling, stark beeinflusst, sind ebenfalls zu beachten. Zu empfehlen ist diese Route auf jeden Fall den erfahreneren Freeridern.

X3 Leftwing

Die X3 ist meine GoToRoute für leicht fortgeschrittene Gäste und Freunde. Die Route startet direkt beim Alpincenter, auf der rechten Seite von der Gletscherjet 2 Bergstation. Der erste Abschnitt ist angenehm steil und führt zurück zur Langwied Piste. Um den Einstieg zur nächsten Sektion zu finden, folgt man dieser Piste für einige hundert Meter bis unter die Krefelderhütte. Sobald man hier links ins Gelände einfährt, zeigt sich eine weiß-rote Stütze, welche der markanteste Orientierungspunkt ist. Rechts von der Stütze geht es dann gerade nach unten, wo es auch wieder verschiedene Optionen an Rinnen gäbe, welche befahren werden können. Orientiere dich hier am besten nördlich, Richtung GondelTalstation. Wenn man sich zu sehr rechts hält, würde man nämlich in die Osthänge einfahren, in denen das Gelände um einiges steiler und anspruchsvoller ist.

Freeriden am Kitzsteinhorn

Foto: Luca Jaenichen

X4 Jump Run

Die X4, welche bei uns nur Jump Run genannt wird, bietet unzählige Möglichkeiten für Airtime. Im Jump Run finden sich die perfekten Spots, um neue Tricks mit Powder-Landungen zu probieren. Im mittleren Bereich, links neben der offiziell eingezeichneten Route, auf Höhe der Kristallbahn Talstation, befindet sich der Einstieg zu einer natürlichen Halfpipe, in welcher über den Winter hinweg immer wieder Takeoffs ins Gelände geshaped werden. Dieser Run ist ein natural Playground wie man ihn sich wünscht, und ist daher auf meiner Liste ein absoluter Must-Do bei guten Bedingungen.

X5 Pipeline

Der Einstieg zur X5 befindet sich bei der Abzweigung zur Krefelder Piste Richtung Kristallbahn. Gleich am Anfang findet man sich hier in einer kleinen Senke, welche man entweder möglichst sturzfrei durchqueren sollte oder, besonders für uns Snowboarder, links oder rechts umfahren kann. Vor allem wenn man sich anfangs links zur Route und rechts neben der Black Mamba Piste orientiert, kann man einen potenziellen Walk-of-shame aus der Senke herraus gut vermeiden. Nach der Mulde gehts es rechts von der Hauptrinne, beziehungsweise bei genügend Schnee gerne auch direkt in der Hauptrinne, konstant und angenehm bergab Richtung Langwiedboden. Als stetige Orientierung gilt die Langwied Sesselbahn, welche sich während der ganzen Abfahrt über oder neben einem befindet. Wer mit Zuschauern aus dem Lift gut umgehen kann, wird sich auf dieser Route auf jeden Fall wohlfühlen. Die Route ist ideal für alle, die schon ein wenig Off-piste Erfahrung haben und flüssig den Berg runterkommen, ist aber in Sachen Orientierung und Geländefallen wenig anspruchsvoll.

Freeride-Routen am Kitzsteinhorn

Mehr Infos zu dem Freeride- und Touren-Angebot auf dem Kitzsteinhorn findest du HIER. 

Und folge auch Maria auf ihren Winter und MTB-Abenteuern am Kitzsteinhorn @mary_rocks

Mehr Stories rund ums (Pow-)Surfing erwarten dich in der aktuellen Ausgabe: 

Schnee welle

Snow is only frozen water

Schneebedeckte Berge und sonnige Strände mögen weit voneinander entfernt liegen, doch Snowboarden und Surfen verbindet zum einen der Hang zum Abenteuer sowie die Liebe zur Natur und zum anderen das Element Wasser! Und beides ist Soul-Surfing. Beides bringt Gleichgesinnte zusammen und steht für einen eigenen Lifestyle. Die Stories in dieser Ausgabe erzählen daher von Wasser in all seinen Aggregatszuständen und wie es auf unsere Lippen ein Lächeln spült.