Brooklyn Bell – Kunst, MTB und Skiing verschmelzen
Diversität ist im Outdoor-Sport noch nicht wirklich angekommen. Umso mehr freuen wir uns, Brooklyn Bell vorstellen zu dürfen, eine Badass Mountainbikerin, Skifahrerin und Künstlerin. Sie lebt in Bellingham, Washington, zwischen den Bergen und dem Meer und lebt sich auf diversen Arten aus. Im Winter zieht sie mit ihren Skiern smoothe Lines ins Backcountry, erkundet im Sommer mit dem Mountainbike die Trails und Jumps und verarbeitet ihre Erlebnisse in farbenfrohen Kunstwerken. Mit ihrem kreativen Lebensstil sorgt sie für mehr Farbe in den Bergen und nutzt ihre Rolle als professionelle Sportlerin, um Vorbild für andere People of Colour in der Outdoor-Szene zu sein.
Brooklyn Bell Interview
Was bedeuten die Berge für dich?
Die Berge fühlen sich wie ein Zuhause an. Immer wenn ich in den Bergen Skifahren, Biken oder Wandern bin, habe ich das Gefühl, dass ich gerade genau am richtigen Ort bin.
Wie beeinflusst Mountainbiken und Outdoor-Sport dein Leben und deine Arbeit als Künstlerin?
Ich glaube, das Mountainbiken hat bei mir einen Sinn für Neugierde geweckt. Wenn ich auf dem Bike sitze, versuche ich immer herauszufinden, wie ich mich auf neue Weise ausdrücken kann. Das kann die Wahl der Linie oder der Style bei einem Jump sein. Ich fahre oft die gleichen Strecken und trainiere die gleichen Features. Auch in meiner Kunst suche ich immer nach neuen Wegen, um Ideen zu vermitteln, und ich arbeite ständig an verschiedenen Stücken.
Ich habe ADHS und die meiste Zeit geht die Stimulation von einer Aktivität direkt in die nächste über.
Wie würdest du deine Kunst in einem Satz beschreiben?
Verspielt, bunt und vollständig!


Foto: Katie Lozancich
Die Künstlerin Brooklyn Bell
Wie sieht dein kreativer Prozess aus?
Ich habe einen Fundus an Inspiration. Dazu gehören Fotos und Erinnerungen aus meinen eigenen Abenteuern und Kunstwerke, die mich inspirieren. Ich verwende diese als Referenz und mache die gesamte Linienführung von Hand. Dann scanne ich alles ein und verwende Photoshop, um Farben hinzuzufügen.
Wie findest du in den Flow?
Ich habe einige Methoden, die mir helfen, meinen Flow zu finden:
• Eine gute Aufwärmphase. Ich nehme mir die Zeit, mein Papier, meine Marker und Stifte herauszuholen, um alles zu gestalten, was ich möchte. Diese Kritzeleien bestehen manchmal aus Texturen, Farben und fast schon aus Tagebucheinträgen.
• Ich arbeite an mehreren Werken gleichzeitig. Wenn mir etwas in einem Werk gefällt, kann ich diese Idee auf ein anderes übertragen. Das nimmt mir den Druck, ein perfektes Stück zu erstellen.
• Eine Playlist mit Songs, die ich kenne, hilft mir, mich zu konzentrieren!
Hast du Kunst oder etwas Ähnliches studiert?
Ich habe einen Abschluss in Grafikdesign von der Western Washington University.
Du arbeitest mit vielen Kunden aus der Outdoor-Branche zusammen – wie hat das alles angefangen? Und wie sieht ein normaler Arbeitstag aus?
Unterschiedliche Jahreszeiten erfordern unterschiedliche Zeitpläne! Im Sommer beginne ich meinen Tag gerne mit der Arbeit, die ich am wenigsten mag. Das sind z.B. Steuern, E-Mails und Papierkram. Die Mitte des Tages nehme ich mir normalerweise für kreative Arbeit frei, und wenn ich fertig bin, gehe ich riden oder shooten!
Brooklyn, die Mountainbikerin
Sprechen wir mal über das Mountainbiken: Wie bist du dazu gekommen?
Ich bin mit Anfang 20 zum Radfahren gekommen. Ich arbeitete in einem Bagel-Laden und hatte einen Stammkunden, der immer einen Bagel mit Butter und schwarzem Kaffee bestellte. Zu dieser Zeit war ich eine begeisterte Läuferin, und ich traf ihn beim Laufen auf dem örtlichen Mountainbike-Hügel. Eines Tages, als ich ihm seine Bestellung an den Tisch brachte, fragte er mich: „Warum fährst du nicht Fahrrad?“ Daraufhin bot er mir an, sein zweites Bike zu fahren. Von da an war ich hooked.
Was hat dich von Anfang an daran fasziniert?
Ich bin in Bellingham aufgewachsen und habe die Stadt nie verlassen. Ich denke, dass das Bike für mich ein neues Gefühl von Abenteuer an einem Ort geschaffen hat, den ich sehr gut kannte.
Wie kam es, dass du professionelle Fahrerin wurdest?
Zunächst einmal bin ich sehr glücklich, dass ich dies als meine Arbeit machen kann. Dass ich zum professionellen Mountainbiken gekommen bin, verdanke ich Menschen, die sich vor mir für die Vielfalt im Outdoorsport eingesetzt haben.

Foto: Katie Lozancich
Hast du dich anfangs in der MTB-Community wohlgefühlt?
Gemeinschaft zu finden, erfordert Arbeit und Mut! Eine Möglichkeit, Gemeinschaft in der Natur zu finden, ist das Veranstalten von Events und Treffen. Ich liebe es, andere Leute zu treffen, die sich für den gleichen Fahrstil interessieren und auch Aktivitäten außerhalb des Bikes unternehmen wollen.
Was sind deine Ziele beim MTB?
Höhere Sprünge und mehr Side Wips!
Mehr Mountainbike Inspiration findest du in der aktuellen Ausgabe:

Roots & Rocks
Mountainbike Magazin 25
Roots & Rocks – sie fordern uns heraus, bringen uns zum Schwitzen, aber auch zum Strahlen, wenn wir über uns hinauswachsen. In dieser Ausgabe feiern wir naturbelassene Trails und steinige Geschichten:Wir erforschen die Wurzeln des Mountainbikens in Kalifornien, begleiten Samantha Soriano auf den Philippinen und Faranak im Iran.