Schickt sie in die Wüste – wie sich Frauen ihren Platz bei Red Bull Rampage erkämpft haben

Red Bull Rampage gilt als eines der spektakulärsten und prestigeträchtigsten Freeride-Mountainbike-Events der Welt. Seit seiner Gründung im Jahr 2001 hat die Veranstaltung die besten Freeride-Athleten angezogen, die in der Wüste von Utah die Grenzen des Machbaren immer weiter verschoben haben. Doch während die Männer jahrelang ihr Können unter Beweis stellen konnten, standen die Frauen nur am Rande und schauten zu – bis jetzt.

Freeride Mountainbiking ist die wohl kreativste und abenteuerlichste Disziplin des Mountainbikens. Im Gegensatz zum Downhill, bei dem das Rennen um die schnellste Zeit im Vordergrund steht, geht es beim Freeriden um technische Herausforderungen und kreative Linienwahl. Mit seinen Sprüngen, Drops und steilen Abfahrten ist es wild, unberechenbar und erfordert absolute Körperbeherrschung; Deshalb gilt es als eine der spektakulärsten und respekteinflößendsten Disziplinen im Mountainbikesport.

Freeriderin Cami Nigeria bei der Red Bull Rampage

Cami Nogueria / Foto: Red Bull Contentpool

Freeriderin Michelle Parker bei der Red Bull Rampage

Michelle Parker / Foto: Red Bull Contentpool

Red Bull Rampage hebt diese Aspekte auf das nächste Level. Seit mehr als zwei Jahrzehnten findet der Event in der atemberaubenden Wüstenlandschaft Utahs statt, wo zerklüftete Felsen, tiefe Abhänge und steile Klippen die Athleten und ihr Können bis an die Grenzen fordern. Die Rider bauen ihre Lines wochenlang im Voraus selbst – jeder Sprung und jede Landung ist das Ergebnis harter Arbeit und minutiöser Planung. Technik, Mut und Kreativität erreichen hier ein Niveau, auf dem sich nur die besten Fahrer der Welt messen können. Umso wichtiger ist es, dass nun dieses Jahr auch die besten Riderinnen zum Höhepunkt des Freeride-Mountainbikens eingeladen wurden.

Diesen Platz mussten sich die Frauen über Jahre hinweg hart erkämpfen: Während die männlichen Athleten gefeiert wurden, wurde der Platz der Frauen im Freeride-Sport oft in Frage gestellt. Athletinnen wie Casey Brown und Veronique Sandler haben sich in der Debatte um die Sichtbarkeit von Frauen und ihre Teilnahme bei Rampage lautstark für Gleichberechtigung eingesetzt. Immer wieder wiesen sie auf die Ungerechtigkeit hin, Frauen vom wichtigsten Wettbewerb des Jahres auszuschließen.

Ein Wendepunkt in der Wüste im Kampf um Sichtbarkeit und Gleichberechtigung

Ein Schlüsselmoment auf dem Weg zur Teilnahme an Red Bull Rampage war 2019 der Event Red Bull Formation, ebenfalls in der Wüstenlandschaft Utahs, bei dem eine Gruppe von weiblichen Freeriderinnen ihre eigenen Lines zogen. Es war ein Moment der Selbstbestimmung und ein starkes Statement: Frauen können nicht nur mutig mitfahren, sondern auch kreativ und technisch ihre eigenen Spuren hinterlassen. Der Erfolg und die Sichtbarkeit, die die Athletinnen während der Formation erlangten, trugen maßgeblich dazu bei, dass die Diskussion um ihre Teilnahme an Red Bull Rampage an Fahrt aufnahm.

Der erste Formation-Event war eine Art Progression-Session, während derer sechs der besten weiblichen Freeriderinnen, Athletinnen wie Hannah Bergemann oder Vaea Verbeeck, ihre eigenen Lines auf dem Gelände von Red Bull Rampage 2015 in Utah bauen und befahren konnten. Unter der Leitung von Katie Holden, einer Pionierin im Frauen-Freeride und leidenschaftlichen Verfechterin der Gleichberechtigung im Sport, bot die Veranstaltung nicht nur die Möglichkeit, technisches Können unter Beweis zu stellen, sondern auch durch Workshops und Dialoge über Frauen im Actionsport zu wachsen.

Die beeindruckenden Lines zeigten, dass Frauen im Freeride auf Augenhöhe mit den Männern fahren können.

Red Bull Formation hat die unglaublichen Fähigkeiten und die Präzision hervorgehoben, die Frauen auf dem Red BullRampage-Gelände zeigen. In seinen drei Ausgaben bot das Event den Fahrerinnen die Werkzeuge und Ressourcen, um ihre Kraft, ihre Finesse und ihr Selbstvertrauen zu entwickeln und zu präsentieren. Noch wichtiger ist, dass es eine starke, unterstützende Gemeinschaft kultivierte und eine Welle des Interesses und der Dynamik für die Zukunft des Frauen-Freeride-Sports schuf.
Katie Holden

Freeriderin Casey Brown

Casey Brown / Foto: Red Bull Contentpool

Der Erfolg von Red Bull Formation setzte ein starkes Zeichen und trug wesentlich dazu bei, die Diskussion über die Teilnahme von Frauen an der Red Bull Rampage zu intensivieren.

Ein historischer Moment für den Freeride-Sport

2024 scheint sich das Blatt endgültig zu wenden: Für die diesjährige Red Bull Rampage wurden auch acht der weltbesten Freeride-Athletinnen eingeladen, um am ersten offiziellen Women’s Contest in der Geschichte der Rampage teilzunehmen. Am 10. Oktober werden Frauen endlich in die Wüste geschickt! Mit dabei sind Camila Nogueira aus Argentinien, die drei Kanadierinnen Casey Brown, Georgia Astle und Vaea Verbeeck, Chelsea Kimball aus den USA und die drei Neuseeländerinnen Robin Goomes, Vero Sandler und Vinny Armstrong.

Eine der eingeladenen Top-Athletinnen, Hannah Bergemann, musste leider verletzungsbedingt absagen, fiebert dem Event aber dennoch entgegen: „Wir Frauen haben uns in den letzten Jahren extrem weiterentwickelt. Wir fahren jetzt bei einer ganzen Reihe von Events die krassesten Lines. Es ist unglaublich, Frauen bei den großen Events wie Crankworx Slopestyle zu sehen und in diesem Jahr bei Red Bull Rampage. Auch dass wir nun auch in großen Filmen wie ANYTIME stärker vertreten sind, ist einfach mega.“

Frauen Red Bull Rampage

Auf dem Gelände der 2015er-Ausgabe von Red Bull Rampage – das als das steilste überhaupt gilt – dürfen sich die Starterinnen an einem völlig unberührten Hang verwirklichen, während die Männer ihre „alten“ Lines erneuern, verfeinern und erneut befahren werden. Den Frauen wird somit ein größtmögliches Maß an kreativem Freiraum gegeben, um bei ihrer Red Bull Rampage Premiere das Beste herauszuholen.

Inspiriert und ermutigt – Die nächste Generation von Riderinnen

Mit der Öffnung von Red Bull Rampage für Frauen gehört die Wüste nun allen – und das ist erst der Anfang. Die kommenden Jahre versprechen aufregende Entwicklungen und unzählige neue Geschichten im Freeride-Sport. Medienpräsenz und Sponsorenverträge, die lange Zeit schwer zu erreichen waren, dürften nun zugänglicher werden und neue Möglichkeiten für Athletinnen schaffen, sich im Sport zu etablieren.

Dieser Schritt ist nicht nur ein Sieg für die Frauen, die jahrelang für ihren Platz gekämpft haben, sondern auch ein starkes Signal an die nächste Generation. Junge Mädchen und Frauen werden inspiriert, sich im Freeriden zu versuchen und ihre eigenen Träume zu verfolgen.

Live auf Red Bull TV

Wer live verfolgen möchte, wie die Geschichte des Freeride-Sports neu geschrieben und diese mutigen Frauen neue Limits setzen, kann dies am Freitag, 11. Oktober 2024, um 3:00 Uhr auf Red Bull TV tun!

Der Frauen-Event wird „as-live“ ausgespielt und dann vor dem Männern ein zweites Mal gezeigt, so dass man sich beide am Stück ansehen kann. Hosts sind Amadeus Klage und Kathi Kuypers!

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.redbull.com zu laden.

Inhalt laden

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.redbull.com zu laden.

Inhalt laden

Mehr Stories rund ums Mountainbiken findest du hier:

Mountainbike Magazin

Trail Tails

Mountainbike Magazin 24

Oft entstehen die schönsten Geschichten auf zwei Rädern, zwischen Steinen, Laub und Staub, mitten in der Natur. In dieser MTB-Ausgabe findest du spannende Stories, die bewegen. Die Frauen im Magazin berichten von ihren Abenteuern auf abgelegenen Pfaden, Grenzerfahrungen bis hin zu kleinen, aber bedeutenden Siegen im heimischen Wald.