Das Leben als Mountainbiker wird einem leider nicht immer leicht gemacht. Dort, wo es am Schönsten ist, ist das Fahren oft verboten. Vielerorts gibt es Ärger zwischen Bikern und Bauern, Förstern und Grundstücksbesitzern. Leider ist auch im österreichischen Vorarlberg das legale Angebot sehr begrenzt. Eine schöne Ausnahme ist der Bikepark Brandnertal. Local Melanie Bianchi verrät uns etwas über ihre liebsten Trails im Park und was man in der Gegend um Bludenz sonst so machen kann.
Hallo Melanie, stell dich doch bitte kurz mal bei unseren Leserinnen vor!
Ich bin Melanie, Mutter von zwei kleinen Rabauken (4 Jahre und der Kleine 8 Monate) und leidenschaftliche Mountainbikerin. Vielleicht kennt der Ein oder Andere meinen Instagram-Account melaniebianchi_, wo ich meine Liebe und Freude am Mountainbiken mit knapp 16.000 Followern teilen darf. Seit diesem Jahr begleitet mich NOX Cycles als Hauptsponsor auf meinen Abenteuern und ich bin unheimlich stolz ein Teil dieser Familie sein zu dürfen. Ich wohne in Bürs, einem kleinen Dorf am Fuße der fantastischen Bergkulisse des Brandnertals und durfte hier auch aufwachsen. Mein italienischer Nachname hat mir mein Ehemann geschenkt ;-).
Schön, dass du Zeit für uns hast. Der Frühling hat gerade angefangen und es liegt noch viel Schnee.. Wo kann man jetzt schon fahren?
Der liebe Schnee hat mich noch nie vom Mountainbiken abgehalten :-), im Gegenteil, mir macht es sogar richtig Spaß, vor allem bei Neuschnee. Aber natürlich bin ich total happy, wenn es jetzt endlich wärmer wird. Im Tal ist es schon relativ schneefrei, jedoch trifft man noch auf viele umgefallene Bäume, welche unter dem extremen Schneefall gelitten haben. Oftmals schiebt oder schultert man. Am besten man bringt ein bisschen Flexibilität mit!
Ich war noch nie in Vorarlberg zum Mountainbiken. Was sind deine absoluten Highlights? Welche Trails muss man gesehen haben?
Meine absoluten Lieblingstrails befinden sich alle im Bikepark Brandnertal. Besonders die neu erbauten Endurostrecken lassen mein Herz höher schlagen. Die „Tschäkie Tschan“ bietet einem geübten Endurofahrer alles, was das Herz begehr: Wurzeln, schnelle Richtungswechsel, technische Passagen. Der „Parpfienz Trail“ schlängelt sich auf und ab durch die atemberaubende Landschaft mit einem unglaublichen Panorama und lässt sich mit dem richtig spaßigen „Tschoy Ride“, wo der Name Programm ist, verbinden. Das bedeutet man hat eine ewig lange Abfahrt nach Brand.
Was sind deine liebsten Trails für Anfänger?
Definitiv der „Parpfienz Trail“ verbunden mit dem „Tschoy Ride“! Die verspielte Flowline ist richtig toll geworden. Auch die blaue Flowline „Tschengla Unschained“ ist die ideale Spielwiese für Einsteiger.
Was sind deine liebsten Trails für Fortgeschrittene?
Ganz klar, der Klassiker im Brandnertal, die Freeridestrecke „Tschäck the Ripper“! Auch die neue „Tscharlie Tschäplin“ am Loischkopf bietet so einiges an Spaß!
Für eine frühe Sonntagsrunde pedaliere ich auch gerne von Bludenz auf den Muttersberg, der befindet sich vis-a-vis vom Bikepark Brandnertal.
Was sind deine liebsten Trails für Pros?
Jeder Pro kennt sie, die berühmt berüchtigte „Tschack Norris“. Hier schnuppert man IXS Europacup-Luft und sie ist definitiv geübten FahrerInnen vorbehalten. Direkt neben der schwarzen Downhillstrecke verläuft seit letztem Jahr auch die schwarze Endurostrecke „Tschäkie Tschan“, welche ich schon erwähnt habe.
Gibt es Familien/Kinder-freundliche Trails und Touren?
Der Bikepark ist ideal für Familien, hier kommen alle auf ihre Kosten. Mein ältester Sohn liebt es im Kinderparcour seine Runden zu drehen und später tobt er sich noch auf dem Spielplatz aus. Sein persönliches Highlight ist, eine Runde mit den Mountaincarts den Berg runter zu düsen. Da leuchten die Kinderäuglein!
Die Größeren zeigen ihr Können auf dem „Tschoy Ride“ oder auf der blauen „Tschengla Unchained“.
Welche Hütten, Gipfel etc. sind ein Muss in deiner Heimat?
Eines der schönsten Gipfelerlebnisse hat man bei einer Sonnenaufgangswanderung auf die Mondspitze. Hier werden Frühaufsteher mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang und einem Blick auf die gesamte Talschaft belohnt. Anschließend an die Wanderung kann man sich in der Alpe Rona mit einem herrlichen Frühstück verwöhnen lassen!
Außerdem muss man den Lünersee gesehen haben, man nennt ihn auch die Perle der Alpen. Der Lünersee ist Startpunkt für zahlreiche Wanderungen unter anderem zur Schesaplana, dem höchsten Berg im Rätikon.
Was kann man in deiner Heimat unternehmen, wenn das Wetter mal nicht mitspielt? Hast du da Tipps für uns?
Huuccchhh,… also derzeit sind, wie fast überall, Indooraktivitiäten aufgrund von Corona geschlossen, ABER, es gibt zum Glück nur schlechte Kleidung. Mit gutem Schuhwerk und Regenjacke lässt sich unsere fantastische Bergwelt auch erkunden!
Wo kann man am besten Essen? Welche regionalen Spezialitäten darf man sich nicht entgehen lassen?
Wenn ich am Biken bin, gehe ich total gerne in die Rufana Alp, welche sich inmitten des Bikeparks befindet. Wenn man in Vorarlberg ist, muss man unbedingt „Kässpätzle“ probiert haben, ein Muss für jeden Käseliebhaber! Als Nachspeise empfehle ich einen „Schmarra mit Zwetschkaröschter“!
Und mein absoluter Geheimtipp, ist zwar keine regionale Küche, aber WIRKLICH gut!: In Bludenz, in der Bahnhofsstraße, ein kleines aber feines asiatisches Restaurant namens „YIKA“!
Wo kann man am schönsten übernachten?
Das ist Ansichtssache, oder :)? Meine Familie und ich lieben es im Campingstuhl direkt neben den Drops im Bikepark zu frühstücken. Jaaaa, auch wenn unser Haus nur 10 Minuten mit dem Auto entfernt ist, schlafen wir gerne im Zelt auf der Tschengla.
Möchte man es doch komfortabler, kann ich das Hotel Valavier in Brand empfehlen. Das Hotel ist wunderschön mit einem tollen Wellnessbereich!
Was dürfen wir auf keinen Fall verpassen?
Die Bürser Schlucht! Nicht grundlos gilt die Bürser Schlucht als eine der Schönsten der Alpen. Sie ist auch bei Klettersportlern sehr beliebt und generell der perfekte Ort für Alt und Jung!
Danke für deine Tipps, Melanie. Scheint so, als müssten wir dieses Jahr eine Stopp zum Mountainbiken in Vorarlberg einlegen.
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