Das 20 Zoll Hardtail von VPACE
Wir sind nicht nur begeisterte Mountainbiker:innen, sondern auch Eltern. Und natürlich wollen wir die Leidenschaft für diesen Sport an die nächste Generation weitergeben. Nach dem Laufrad, 14 Zoll und 16 Zoll Bike war es nun endlich soweit: Das erste „richtige“ Mountainbike für meinen Sohn – schließlich wollen wir als Familie am liebsten gemeinsam Trails shredden.
Die Qual der Wahl bei Kinderbikes
Doch welches Bike sollte es nun werden? Die Auswahl an guten 20 Zoll Kinder-Mountainbikes ist zwar bei weitem nicht so groß wie bei uns Erwachsenen, doch zwischen ein paar Marken muss man sich dann doch entscheiden. Unsere Wahl fiel letztendlich auf ein Bike von VPACE.
Über VPACE
VPACE ist ein kleine Bike-Manufaktur aus Deutschland mit Sitz im Oberschwaben, bekannt für ihre individuellen Custombikes aus Titan und hochwertigen Kinderfahrräder, die genau auf die Bedürfnisse junger Fahrer:innen abgestimmt sind. Gründer Sören Zieher und sein Team legen bei VPACE größten Wert darauf, dass die Bikes ergonomisch und auch in Bezug auf das Handling den Anforderungen der jungen Mountainbiker:innen gerecht werden.
Anders als andere Hersteller von Kinderfahrrädern setzt VPACE auf ein Konzept, das uns im Erwachsenen-Bereich von 29er Bikes bekannt ist: Sie verwenden große Laufräder selbst bei kleineren Rahmengrößen, um eine ruhige und stabile Fahrt sowie Vertrauen zu schaffen.
Für Kinder bietet VPACE momentan die Auswahl zwischen sieben verschiedenen Modellen an: vom Hardtail mit Starrgabel oder Federgabel über Fully, Downhiller, Dirtbike und Gravelbike, ist für jede:n etwas dabei.
VPACE MAX20
Für unseren Sohn mit gerade fünf Jahren und einer Größe von 110 cm sollte es ein 20 Zoll werden. Wir entschieden uns für das Hardtail Max20, das laut VPACE für Kinder ab 105 cm geeignet ist. Alternativ hätte noch das Fully Moritz20 (für Kinder ab 110 cm) gepasst, aber ein Hardtail ist für uns für den Anfang absolut ausreichend.
Max20 gibt es in zwei Varianten: Mit Federgaben oder Carbongabel. Wir wählen die 50 mm Federgabel, da wir uns Richtung Trail fahren orientieren wollen.
Max20 kommt mit einem Alurahmen, Shimano MT401 Bremsen, einem SRAM X5/X7 Trigger-Schaltwerk mit 9 Gängen, VPACE WTB SL Laufrädern (Tubeless-ready) und Schwalbes Rocket Ron Reifen. Wie bei den „Großen“, sind die Pedale nicht im Lieferumfang enthalten.
VPACE verspricht mit dem Max20 ein sehr agiles Bike, durch einen kürzeren Hinterbau, ein ergonomisches Pedalieren aufgrund des steileren Sitzwinkel und ein spielerisches Handling durch die verkürzten Oberrohr- und Steuerrohrlängen.
Bestellung und Lieferung
VPACE Bikes findet man nicht beim Händler um die Ecke. Wer das Bike vor dem Kauf ansehen und testen möchte, kann dies in den derzeit 17 Testcentern in ganz Mitteleuropa tun. Zudem gibt es den VPACE KIDS Showroom in Horgenzell nahe Ravensburg.
Bestellt werden die Bikes über die VPACE Website, laut Gründer Sören wird jedes Bike bei Bestellung eigens aufgebaut. Bei uns hat es keine Woche von Bestellung bis Lieferung gedauert.
Der erste Eindruck
Ein neues Bike auspacken ist immer ein bisschen wie Weihnachten – nur das man schon weiß, was einen erwartet. Das Bike wird in einem großen Karton geliefert, ist gut vor Transportschäden verpackt und größtenteils aufgebaut. Die Laufräder, der Lenker und Pedale müssen noch montiert werden und innerhalb weniger Minuten ist Max20 dann schon bereit für die Trails.
Wenn man ein 16 Zoll Bike gewöhnt ist, ist man anfangs etwas überwältigt von der Größe. 16 Zoll auf 20 Zoll ist ein gewaltiger Schritt, doch unser Sohn kommt vom ersten Pedaltritt sehr gut mit dem neuen Bike zurecht. Fahren und Bremsen klappt sehr gut, den Freilauf und Scheibenbremsen kennt er schon vom Vorgänger-Bike, nur die Gangschaltung macht Anfangs Probleme. Schalten ist ein neues Thema und neun Gänge eine ganze Menge für die erste Schaltung, aber nach kurzer Zeit fängt er an, die Schaltung zu verstehen. Noch geben wir ihm ab und an Tipps, wann und wie er schalten kann, um Anstiege leichter zu meistern.
Ab in den Bikepark…
Nach dem ersten Kennenlernen mit dem neuen Bike auf der Straße und Feldwegen, ist es an der Zeit Max20 im Gelände zu Testen. Was eignet sich besser dafür, als der Riders Playground im Bikepark Leogang? Die Easy Trails mit Zauberteppich sind die perfekte Möglichkeit sich auf dem neuen Bike mit den Trails vertraut zu machen und die jungen Fahrer:innen können selbständig ihre Laps drehen.
Max20 macht sich super auf den Trails. Unser Sohn kommt sehr gut mit dem Bike klar und meistert die Easy Trails mit Leichtigkeit. Das Bike fährt sich super stabil und macht Freude. Die 50mm Federweg sind ausreichend und werden auch gleich bei ersten kleinen Sprüngen getestet.
… und auf die großen Trails
Das hätten wir selbst nicht gedacht. Nach dem Wochenende im Riders Playground ist unser Sohn richtig angefixt – und wir können tatsächlich die ersten „Erwachsenen-Trails“ fahren. Wir fahren die blauen Trails in der lake.bike Trail Area rund im Villach. Max20 gibt ihm jede Menge Sicherheit und Vertrauen, und er fährt so schnell, dass es bald schwierig sein wird, ihm Nachzukommen.
Fazit VPACE Max20
Wir haben das Bike jetzt seit gut drei Wochen im Einsatz und sind rundum zufrieden mit Max20. Unser Sohn hat große Freude daran und fährt sicher Trails, von denen wir nicht gedacht hätten, dass es so früh schon so weit ist. Das Konzept von VPACE scheint sich zu bewähren, das Bike läuft ruhig und kommt mit den größeren Reifen auch gut über kleine Hindernisse hinweg. Einziger Wermutstropfen: Mit einem Preis von knapp über 1.000 € ist das Bike nicht ganz billig. Aber Qualität kostet nun mal ihren Preis und wenn man sich dann ansieht, was Bikes für Erwachsene kosten, kann man guten Gewissens darüber hinwegsehen. Zudem ist der Wiederverkaufswert für hochwertige Kinderbikes sehr gut und stabil.
Wie geht’s weiter?
Durch das vom 29er übernommene Konzept, schlägt VPACE das Max24 schon ab einer Körpergröße von 1,15 m vor, das Trail-Hardtail Matti24 und das Fully Moritz24 ab 1,20 m. Wir werden vermutlich schon sehr bald auf ein größeres Bike umsteigen und freuen uns auf die weiteren Entwicklungsschritte auf und neben dem Trail.