Snowboard Buyer’s Guide
Ein Snowboard ist viel mehr als nur ein Brett unter den Füßen – es ist der Zugang zu unberührten Powderhängen, zu einsamen Gipfeln, zu Adrenalin, Park-Action und Geschwindigkeit. Mit dem richtigen Board unter deinen Füßen kannst du über Pulver floaten, präzise Turns ziehen, mit deinen Freund:innen über Pisten carven und beim Splitboarden deine Grenzen erweitern. Die Auswahl an Snowboards ist riesig und für jeden Fahrstil und Terrain gibt es das passende Brett. Damit du beim Snowboard kaufen dein neues Magic Board findest, erklären wir dir hier in diesem Guide alle wichtigen Faktoren.
Das richtige Snowboard für dein Level
Schätze zuallererst dein Level beim Snowboarden ein, damit du das passende Board für dich findest. Denn für jedes Level und Terrain gibt es entsprechende Snowboards, die dir dabei helfen, dich schnell zu verbessern und den Spaßfaktor erhöhen.
- Beginner
Du lernst Snowboarden gerade erst oder fühlst du dich noch unsicher? Dann suchst du ein Snowboard, das fehlerverzeihend und vielseitig ist. Dein neues Snowboard sollte außerdem mit dir ‘wachsen’ können (d.h. dein Snowboard soll auch nach 1-2 Jahren noch Spaß machen und deine Fortschritte unterstützen). - Fortgeschritten
Du bist sicher, schnell und viel auf dem Berg unterwegs? Dann sollte dein Snowboard mehr Leistung und Kontrolle bei anspruchsvollen Bedingungen wie steilen, harten Pisten oder im Powder bieten. Es soll dich fordern, aber nicht überfordern und deine Skills auf das nächste Level bringen. - Pro
Du bist beim Snowboarden zu Hause und verbringst jede freie Minute damit? Jetzt wird es Zeit, deinen Quiver zu erweitern und in spezielle Boards wie ein Powder-Board oder ein Splitboard zu investieren.
Welche Snowboard-Typen gibt es?
All-Mountain-Snowboards
Diese Boards sind super vielseitig und bringen dir Spaß auf der Piste, im Powder und im Park. Diese Allrounder performen in jedem Terrain, wenn du aber hauptsächlich im Park oder Powder unterwegs bist, gibt es Snowboards speziell dafür.
Freestyle-Snowboards
Park, Pipe, Street – mit Freestyle-Boards wird der ganze Berg zu deinem Playground. Jibber:innen wählen verspielte, weiche und fehlerverzeihende Twintip-Boards. Härtere Boards bieten auf größeren Kicker und in der Pipe Stabilität und Kontrolle.
Freeride-Snowboards
Freeride-Boards sind gemacht für große Turns, steiles Terrain und wechselnde Bedingungen, von eisigen Rinnen bis hin zu spaßigen Treeruns und hüfthohen Powder.
Splitboards
Absolute Freiheit: Mit Splitboards kannst du auf Touren einsame Gipfel entdecken und neue Lines in unverspurte Hänge ziehen – und das alles ohne Lift-Support.
So findest du das richtige Snowboard für dich
Sei ehrlich zu dir selbst und wähle den Snowboard-Typ, der tatsächlich zu deinem Fahrstil und deinen Zielen passt.
Frage dich: In welchem Terrain bewegst du dich zu 80% deiner Zeit auf dem Snowboard? Visualisiere deinen Traumtag am Berg. Wo möchtest du gerne besser werden?
Es passiert häufig, dass man sich von anderen (unbewusst) beeinflussen lässt. Vielleicht kommt dir das bekannt vor: Du kaufst dir ein Snowboard für den Park, weil ‘alle’ deine Freund:innen eines haben. Allerdings bist du die meiste Zeit auf der Piste oder etwas abseits unterwegs. Mit einem All-Mountain-Board wirst du in diesem Bereich nicht nur mehr Spaß haben, sondern auch schneller Fortschritte machen. Natürlich kannst du mit einem All-Mountain-Board auch einen kleinen Abstecher in den Park machen. Willst du aber deine Freestyle-Skills im Park verbessern, dann ist ein Freestyle-Board die richtige Wahl für dich.
Unser Tipp: Frage doch einfach einmal andere Snowboarder:innen nach ihren größten Fehlkäufen und lerne aus ihren Fehlern.
Ich war viel zu lange auf einem Freestyle-Board unterwegs, obwohl ich nur ein paar Mal gerade über Boxen oder kleine Kicker gefahren bin. Als ich auf ein All-Mountain-Board gewechselt bin, hatte ich mehr Kontrolle beim Carven und einfach mehr Spaß in unterschiedlichen Terrain. Meine Skills haben sich dann schnell verbessert.
Wichtige Faktoren beim Snowboard-Kauf
Die Fahreigenschaften deines Snowboards werden durch die Länge, den Flex, den Shape und das Profil beeinflusst. Klingt kompliziert und nach viel Tech-Talk? Keine Sorge, wenn du die Basics verstanden hast, kannst du die richtige Entscheidung beim Snowboard-Kauf treffen und wie aus einem Baukasten die passenden Features für deine Bedürfnisse auswählen.
Du möchtest tiefer in das Thema eintauchen? Weiter unten findest du mehr Infos und Details zu den einzelnen Snowboard-Features.
Zur Vereinfachung haben wir dir die wichtigsten Facts kurz zusammengefasst.
Welche Eigenschaft wirkt sich auf das Fahrgefühl aus?
Länge | kürzer | länger |
wendig, verspielt | stabil, mehr Auftrieb | |
Flex | weich | hart |
spielfreudig, fehlerverzeihend | reaktionsfreudig, Kontrolle | |
Shape | Twintip | Directional |
komplett symmetrischer Shape für Freestyle-Boards (vor- und rückwärts gleich zu fahren) | nach hinten versetzte Bindung, besseres Fahrverhalten beim Carven und im Powder | |
Profil | Camber | Rocker |
optimaler Kantenhalt | verspielt, fehlerverzeihend | |
Hybrid | ||
spezialisierte Profile wie z.B. Powder Rocker für optimalen Auftrieb |
Snowboard-Länge
Wie lange soll mein Snowboard sein? In den meisten Kauf-Guides findest du Empfehlungen, die sich nach deiner Körpergröße orientieren. Entscheidend für die Länge deines Snowboards sind aber in erster Linie dein Gewicht und deine Schuhgröße. Das heißt, wir Frauen können meist kürzere Boards fahren.
Bei der Wahl deiner Snowboardlänge sind auch der Shape und der Einsatzbereich ausschlaggebend – Powder-Boards sind meist breiter oder länger als Freestyle-Boards, die wendig bleiben sollen. Puh, klingt ziemlich kompliziert? Ist es aber nicht: Bei allen gängigen Brands findest du zu jedem Snowboard-Modell einen ‘Größenfinder’. Die Brands beziehen hier bei der Berechnung der perfekten Länge auch modellspezifische Infos mit ein (z.B. Shape des Snowboards). So kannst du dir sicher sein, die richtige Länge für dein Modell zu finden.
Du liegst genau zwischen zwei Größen? Hier eine kurze Entscheidungshilfe:
- Kürzeres Snowboard: wendiger, einfacher zu drehen, weniger Kraftaufwand
- Längeres Snowboard: mehr Auftrieb, Stabilität (große Turns, hohe Geschwindigkeiten), höherer Kraftaufwand
Snowboard-Flex
Der Flex deines Snowboards beschreibt die Steifigkeit und gibt damit an, wie leicht oder schwer sich ein Board biegen lässt. Je weicher das Snowboard, desto weniger Kraft brauchst du, um Bewegungen wie Turns oder Ollies einzuleiten. Härtere Boards bieten dir hingegen mehr Response – sie fühlen sich spritziger an, du brauchst aber auch mehr Kraft und Technik.
Hier eine Übersicht:
Charakter | Einsatzbereich | |
weicher Flex | einfache Bewegungseinleitung, fehlerverzeihend, spielerisch | Anfänger-Boards oder fehlerverzeihende Freestyle-Boards |
mittlerer Flex | mehr Kontrolle, aber trotzdem noch spaßig für Tricks | All-Mountain-Boards oder Freestyle-Boards für größere Kicker und Pipe |
harter Flex | beste Kontrolle, reaktionsfreudig, Kantenhalt | Freeride-Boards, Splitboard, Carving-Boards |
Unser Tipp: Snowboards, die speziell für uns Frauen designt wurden, haben meist einen etwas weicheren Flex. Damit wird die Kraft und das oft etwas geringere Gewicht von Frauen berücksichtigt – für ein optimales Handling und maximalen Spaß am Berg.
Snowboard-Shape
Breite Nose und Fishtail, symmetrisches Twintip oder asymmetrischer Shape – je nach Einsatzbereich kommen Snowboards in verschiedensten Shapes und machen den Sport so vielfältig und abwechslungsreich wie seine Rider:innen. Ganz grundsätzlich kannst du zwei Formen unterscheiden:
- Twintip: Ein Twintip ist ein absolut symmetrisches Snowboard, das einfach switch gefahren werden kann. Die meisten Freestyle-Boards haben diesen Shape.
- Directional: Beim Directional Shape ist die Bindung nach hinten versetzt (auch Setback genannt). Die längere Nose sorgt für mehr Auftrieb im Tiefschnee und eine bessere Kraftübertragung beim Carven. Dies findest du meistens bei All-Mountain- und Freeride-Boards.
Unser Tipp: Um das Potenzial deines Snowboards voll auszunutzen, probiere verschiedene Bindungspositionen aus! Frischer Powder? Wähle etwas mehr Setback und spare Kraft durch den verbesserten Auftrieb. Du machst einen Ausflug in den Park? Positioniere deine Bindung mittig.
Snowboard-Profil
Bei allen Snowboard-Brands findest du eine Vielzahl an unterschiedlichen Snowboard-Profilen, perfekt abgestimmt auf den Einsatzbereich und die Vorlieben der Rider:innen. Es gibt beispielsweise Rocker-Profile fürs Jibben und Hybridformen aus Rocker und Camber zum Powdern. Das Snowboard-Profil erkennst du am besten, wenn du ein Snowboard flach auf den Boden legst. Jetzt siehst du die sogenannte Vorspannung, eine Wölbung, entweder zwischen der Bindung oder an Nose und Tail. Diese Vorspannung beeinflusst die Kraftübertragung und damit das Fahrverhalten deines Snowboards.
Welche Snowboard-Profile gibt es?
Beschreibung | Eigenschaften | |
Camber | Beim Camber erhebt sich dein Snowboard zwischen den Bindungen. | optimaler Kantenhalt, ideal fürs Carven, viel Pop |
Rocker | Beim Rocker liegt dein Snowboard zwischen den Bindungen flach auf und wölbt sich an Nose und Tail. | besonders drehfreudig und fehlerverzeihend, viel Auftrieb |
Hybrid | Es gibt eine Vielzahl an Mischformen aus den traditionellen Camber- und Rocker-Profilen. | spezialisiert auf den jeweiligen Einsatzbereich, wie z.B. Powder Rocker |
Wo soll ich ein Snowboard kaufen?
Boardshops um die Ecke
Kleine Snowboard-Shops haben meist viel Know-how und bieten einen großen Mehrwert: den Einstieg in deine lokale Snowboard-Community. Vielleicht organisiert der neue Shop deines Vertrauens Ausfahrten oder Camps, bei denen du Gleichgesinnte kennenlernst.
Gebrauchte Snowboards
Du möchtest ein gebrauchtes Snowboard kaufen? Es gibt einen großen Markt an gebrauchten Boards – achte bei deiner Auswahl darauf, dass das Board nur wenige Jahre alt ist, von einer bekannten Brand ist und die Kanten und Base noch in gutem Zustand sind.
Vor- und Nachteile gebrauchter Snowboards
Mit einem gebrauchten Snowboard schonst du nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Oft erhältst du ein gebrauchtes Snowboard auch mit passender Bindung. Beachte, dass du beim Gebrauchtkauf keine Garantie und nur eine subjektive Beratung erhältst.
Wo findest du gebrauchte Snowboards?
Gebrauchte Snowboards findest du z.B. bei Kleinanzeigen und in Facebook-Gruppen. Checke auch den Veranstaltungskalender in deiner Stadt: Bei Flohmärkten oder Basaren kannst du echte Schnäppchen machen, wie z.B. beim Snowboard Flohmarkt in München. Nimm am besten eine erfahrene Freundin mit, die bei der Auswahl und beim Verhandeln helfen kann.
Snowboards testen
Es bringt dir sehr viel, unterschiedliche Boards zu testen und herauszufinden, welche Features deinen Style unterstützen. Nimm dir einen oder zwei Tage Zeit, um bei einem Test-Event möglichst viele Boards in Ruhe zu testen. Am besten weißt du vorher schon, in welcher Kategorie du dich bewegen willst. So kannst du verschiedene Brands und Modelle in gleichem Terrain vergleichen.
Wo kann ich Snowboards testen?
- Tausche Snowboards mit deinen Freund:innen.
- Besuche Test-Events, wie z.B. Gletscher Openings.
- Frage bei Brands & Shops nach Testmöglichkeiten.
- Informiere dich über Test-Stationen in Skigebieten.
Unser Tipp: Wusstest du, dass es auf Test-Events auch die Möglichkeit gibt, Boots und Bindungen zu testen? Boots und Bindung sind die direkte Verbindung zwischen deinemSnowboard und dir und beeinflussen maßgeblich das Boardgefühl.
Welche Bindung und welche Snowboard-Boots passen zu meinem Snowboard?
Achte beim Kauf deines Snowboards darauf, welches Bindungssystem kompatibel ist. Manche Brands haben eigene Systeme, bei denen nur ein bestimmter Bindungstyp und sogar nur gewisse Snowboard Boots passen (z.B. Burton Channel). Lass dich am besten im Store beraten.
Unsere Tipps für den Snowboard-Kauf
• Eigne dir Wissen über die technischen Basics von Snowboards an.
• Wähle ein Snowboard, das deinen Anforderungen und Bedürfnissen entspricht.
• Lass dich in lokalen Snowboard-Shops beraten.
• Teste verschiedene Snowboards vor dem Kauf.
Fazit – Snowboard kaufen
Irgendwo da draußen wartet es: dein perfektes Snowboard, das dich an sonnigen Powder Days, bei smoothen Pisten-Runs oder perfekt geshapten Obstacles im Park begleiten darf.
Du möchtest diese Saison deinen Horizont erweitern und spielst mit dem Gedanken, ein Splitboard zu kaufen? Wir haben alle Infos zum Splitboard-Equipment und der Tourenplanung für dich aufbereitet.
Lust auf Snowboarden bekommen? Dann lass dich von den Stories bei uns im Magazin inspirieren!
Behind the white horizon
Nach dem ersten Schneefall sind die Berge, die du noch vom Sommer kennst, kaum wiederzuerkennen und verwandeln sich täglich. Der Winter mag als ruhige Zeit gelten, doch in den Bergen ist alles ist im Fluss. Nichts bleibt wie es ist und alles kann sich über Nacht verändern. Alles ist möglich und das macht den Winter so magisch. In dieser Ausgabe drehen sich die Storys natürlich wie immer über mutige Frauen. Es geht um Sanftheit, Heimat, Abenteuer und Gemeinschaft. Um Surfen im Schnee und auf Wasser!