MEHR SPASS UND SICHERHEIT BEI DEINEN NÄCHSTEN SPLITBOARD-ABENTEUERN

Deine Finger sind taub und lassen sich nur noch langsam bewegen, du spürst deinen Herzschlag pulsieren und bist nass geschwitzt. Erst mal stehen bleiben, um wieder zu Atem zu kommen. Langsam beruhigt sich dein Puls und du kannst das Panorama in Ruhe wahrnehmen. Oben auf dem Gipfel blickst du tief in die Berge und über die weiße Winterlandschaft. Die Anstrengungen auf den Hunderten von Höhenmetern, die du auf deiner Splitboard-Tour zurückgelegt hast, sind vergessen: Du genießt den Ausblick, bist stolz auf dich und deine Leistung und freust dich zusammen mit deinen Freund:innen auf die Abfahrt.

Splitboard-Touren führen dich weg von überfüllten Skigebieten und oft an deine körperlichen und manchmal auch mentalen Grenzen. Daher sollte eine Splitboard-Tour genauestens geplant werden und du bestens vorbereitet sein. Wir geben dir in diesem Artikel praktische Tipps, um dich optimal auf deine Splitboard-Touren vorzubereiten – von der richtigen Ausrüstung über die perfekte Tourenplanung bis hin zu mehr Sicherheit im Gelände. Egal, ob Anfänger:in oder Pro – mach dich bereit, das Backcountry zu erobern!

Aller Anfang: Splitboard-Camps & Leihausrüstung

Du startest ganz neu mit Splitboard-Touren? Dann empfehlen wir dir, am besten an einem Camp oder einem Kurs teilzunehmen. Das Rundum-Sorglos-Paket bekommst du bei einem Splitboard-Camp: Mit Tipps von Profis kannst du hier alles über Equipment, Tourenplanung und Aufstiegstechnik lernen. Außerdem ist in der Regel die Leihausrüstung inbegriffen. Schau gerne bei unserem Golden Ride x Bluebird Splitboard-Camp (übrigens für jedes Level geeignet) Anfang März 2025 in Tirol vorbei!
Natürlich kannst du auch beim Alpenverein und anderen Anbietern Splitboard und Ausrüstung tageweise ausleihen oder Test-Events besuchen, bevor du eine größere Summe in eigenes Equipment investierst.

Golden Ride x Bluebird Splitboard & Yoga Camp

Die richtige Vorbereitung für deine Splitboard-Tour

Splitboarden

Welche Möglichkeiten für Splitboard-Touren gibt es?

Es müssen nicht gleich über 1.000 Höhenmeter und steiles Terrain sein. Splitboarden kannst du auf unterschiedliche Arten erleben. Taste dich bei deinen ersten Touren langsam heran: Beginne mit wenigen Höhenmetern und sammle Erfahrungen. Auch eine Pistentour innerhalb eines Skigebiets ist ein guter Anfang, um ein Gespür für dein Equipment und deine Kondition zu bekommen.

  • Pistentouren in Skigebieten
    Piste rauf und runter: Mit einer Pistentour bist du in der Regel in lawinensicherem und präpariertem Terrain unterwegs – perfekt, um deine ersten Versuche auf dem Splitboard zu starten oder Kondition für längere Touren zu bekommen. In einigen Skigebieten gibt es bereits eigene Aufstiegsrouten und sogar Touren(park)tickets. Informiere dich vorab über die erlaubten Zeiten für Tourengeher. Hier gibt es Einschränkungen – vor allem abends, wenn Pistenraupen und Co. unterwegs sind.
  • Nachttouren
    Mit dem Splitboard auch unter der Woche nach der Arbeit loszuziehen, ist eine tolle Möglichkeit, um fit zu werden und einen entspannten Abend mit deinen Freund:innen zu verbringen. Suche dir nur Nachttouren in Skigebieten oder speziell ausgewiesene Routen aus, um Wildtiere zu schützen. Dort findest du in der Regel auch gemütliche Einkehrmöglichkeiten. Wichtig: Im Skigebiet nur an den ausgewiesenen Tourenabenden losziehen!
  • Backcountry
    Wenn du eine Splitboard-Tour abseits des Skigebiets planst, sind regelmäßige Lawinensicherheits-Trainings sowie ein routinierter Umgang mit LVS-Gerät, Sonde und Schaufel Grundvoraussetzung. Deine Tour muss an das Wetter, die Schneelage und die aktuelle Lawinensituation angepasst sein.

Recherche nach geeigneten Splitboard-Routen

Bevor du mit langen Schritten über den Schnee gleiten kannst, stellt sich erst die Frage: Wann, wo und mit wem? Behalte am besten den ganzen Winter über die Schneelage im Auge, so bekommst du ein Gespür dafür, wann solide Bedingungen für eine Splitboard-Tour herrschen.
Vorschläge für deine Tourenplanung findest du in zahlreichen Online-Portalen. Diese sind meist nach Höhenmetern und Schwierigkeitsstufen eingeteilt. Wer lieber etwas abseits der Massen unterwegs ist, kann mit topografischen Karten selbst eine Tour planen – wenn man sich gut orientieren kann und das nötige Wissen rund um Lawinensicherheit mitbringt.
Die Tourenplanung mit dem Splitboard unterscheidet sich nicht komplett von einer Skitour. Beachte aber, dass du idealerweise lange Querungen und Flach- bzw. Schiebestücke bei der Abfahrt meiden möchtest, um einfach mehr Spaß zu haben.

Mehr Tipps zur Tourenplanung findest du in unserem Artikel “Tourenplanung: Aufstieg ins Backcountry”.

Außerdem können wir dir folgende Links für deine Planung empfehlen:

Tourenplanung im Gelände

Folgende Fragen solltest du bei deiner Tourenplanung bedenken

  • Wie lang ist die Tour? (Höhenmeter, Wegstrecke)
  • Wie ist das Gelände? (Steilheit, Exposition) 
  • Wer ist mit auf Tour? (Gruppengröße, Level der Rider:innen)
  • Passen die Parameter der Tour zur Ausrüstung, Fitness und dem fahrerischen Können deiner Gruppe?
  • Wie ist die Schneelage? Wie ist die Lawinensituation? Wie wird das Wetter?
  • Wie viel Zeit brauchen wir?
    Passe deinen Zeitplan an die Route an: Plane immer einen Puffer von ca. 2h ein, um vor der Dunkelheit wieder zurück zu sein. Denke dabei nicht nur an die Höhenmeter und Wegstrecke, sondern auch an Pausen, Gegenanstiege und technisch schwierige Passagen.

Sicherheit auf Splitboard-Touren

LVS Check

Sicherheit beim Splitboarden im Backcountry sollte immer an erster Stelle stehen. Die Basis hierfür sind Lawinensicherheits-Trainings. Bei diesen Kursen lernst du nicht nur den richtigen Umgang mit deiner Sicherheitsausrüstung, sondern bekommst auch Strategien zur Tourenplanung, dem Notfallmanagement und Umgang in der Gruppe (Kommunikation, Rollenverteilung) an die Hand.

Lawinensicherheits-Trainings kannst du z.B. bei folgenden Anbietern machen:

Auch wenn du bereits Erfahrung hast, lohnt sich eine erneute Teilnahme an einem Training oder kleine Übungseinheiten mit deinen Freund:innen. Bleibe up-to-date und informiere dich regelmäßig online. Alpenvereine und Co. bieten oft zu Beginn des Winters Vortragsreihen und digitale Weiterbildungsangebote.
Weitere nützliche Tools & Apps, die wir dir empfehlen können:

  • DAV SnowCard
    Mit der DAV SnowCard kannst du einen schnellen und einfachen Risiko-Check zur Einschätzung der Lawinengefahr machen.
  • SnowSafe App
    Die SnowSafe bietet dir einen detaillierten Lawinenlagebericht für ganz Österreich und die bayerischen Alpen.
  • White Risk
    White Risk ist das Pendant für die Schweiz und zeigt dir auch alle aktuelle Lawineninfos.

Kondition und Training

Splitboarden stellt relativ hohe Anforderungen an deine Kondition und dein Fahrkönnen. Der Aufstieg ist anstrengend und bei der Abfahrt wirst du nicht immer die perfekten Bedingungen vorfinden. Damit du möglichst viel Spaß hast und vor allem sicher auf deinen Touren unterwegs bist, ist eine gewisse Grundfitness notwendig. Idealerweise bist du im Sommer viel auf dem Mountainbike, Gravelbike oder zu Fuß in den Bergen unterwegs. Außerdem kannst du dich mit Functional Trainings – egal ob über Youtube, Studios oder bei einem lokalen Verein – gezielt für die Anforderungen im Winter vorbereiten.
Beim Splitboarden gilt auf jeden Fall die Devise: Viel hilft viel. Versuche so viele (wenn auch kleine) Touren wie möglich zu machen. Wenn du in der Nähe der Berge wohnst, bieten sich hier z.B. Nachttouren unter der Woche an. So bist du für deine nächste lange Splitboard-Tour im Backcountry nicht nur mit deinem Material bestens vertraut, sondern kannst auch deine Fitness besser einschätzen.

Golden Ride Splitboard Camp für Frauen

Mentale Vorbereitung

Bevor du deine erste/nächste Splitboard-Tour planst, solltest du dich mental darauf einstellen. Denn beim Splitboarden verbringst du 90 % deiner Zeit mit dem Aufstieg, den Rest der Zeit bist du mit deiner Ausrüstung und der Abfahrt beschäftigt. Freue dich also nicht nur auf den (Powder-)Run, sondern freunde dich auch mit dem anstrengenden Teil, dem Hochgehen, an. Der Aufstieg ist das, was Splitboarden ausmacht: Du bist in der Natur, kannst dich auspowern und wenn du deinen richtigen Rhythmus findest, ist es fast wie eine Art Meditation. Du lässt die Sorgen des Alltags hinter dir und läufst im Hier und Jetzt durch eine wunderschöne Winterlandschaft… Die Abfahrt ist dann nur das Sahnestückchen.

Splitboard-Ausrüstung & Packliste für deine Tour

Einmal abseits der ausgetretenen Pfade, musst du auf alle Situationen vorbereitet sein. Du willst nicht zu wenig, aber auf keinen Fall zu viel dabei haben. Splitboard, Bindung, Felle, Stöcke und Boots sind dein Basic Set-up beim Splitboarden. Hinzu kommt die gesamte Sicherheitsausrüstung sowie weitere Essentials.
Alle Details zur perfekten Ausrüstung kannst du in unseren Artikeln zum Thema nachlesen:

Packe deinen Tourenrucksack am besten vor der Tour einmal zur Probe, um zu testen, ob alles bei der Abfahrt hineinpasst. Denn zusätzlich zu den Dingen, die du beim Anstieg dabei hast, kommen noch Felle, Stöcke und Harscheisen bei der Abfahrt in den Rucksack. Dort sollten sie sicher und bequem verstaut sein.

Tipp: Montiere die Felle schon daheim, dann vergisst du sie nicht und bist sofort bereit zum Losgehen (ganz ohne kalte Finger am Parkplatz).

Golden Ride x Bluebird Splitboard & Yoga Camp

Rucksack-Packliste für deine Splitboard-Tour

  • LVS-Gerät (am Körper), Schaufel, Sonde (im Rucksack)
  • Felle und Stöcke, evtl. Harscheisen
  • Helm
  • Mittagessen, Snacks, ausreichend Wasser (lieber zu viel als zu wenig)
  • Wechselkleidung für die Abfahrt sowie eine warme Jacke für Pausen oder Wetterumschwung
  • Warme Ersatz-Handschuhe
  • Sonnenbrille, Goggle, Sonnencreme, Hut
  • Handy und für den Notfall auch Karte und Kompass
  • Powerbank fürs Handy – der Akku wird in der Kälte schneller leer
  • Erste-Hilfe-Set inkl. Wärmedecke für den Notfall
  • Leatherman oder Multitool, Kabelbinder und etwas Panzertape (damit kannst du fast alles kurzfristig reparieren)

Technik und Tipps für die Praxis

 

Ablauf deiner Splitboard-Tour

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Der Aufstieg

Teile deine Energie gut ein und gehe in deinem Tempo. Finde deinen Rhythmus und versuche ihn beizubehalten. Konzentriere dich auf deine Atmung und genieße die Umgebung. Halte genug Abstand zu deinen Freund:innen ein! Achte beim Gehen auf eine gute Körperhaltung: Der Oberkörper bleibt gerade – lehne dich (vor allem in steileren Stücken) nicht nach vorne! Das spart viel Energie. Verteile dein Gewicht gleichmäßig auf den Brettern.
Wichtig: Gleite mit deinen Beinen nach vorne, anstatt sie hochzuheben, so verschwendest du nicht unnötig Kraft. Auch die Wahl der Aufstiegsroute ist wichtig! Wähle immer die flachere Variante, wenn du kannst, da sie sicherer und kraftsparender ist.

Die Aufstiegsspur

Die ideale Aufstiegsspur hat einen Winkel zwischen 15 und 20 Grad. Sobald es etwas steiler wird, nutze die Aufstiegshilfen an den Fersen, um leichter voranzukommen. Wähle deine Route so, dass du lawinengefährdete Stellen oder Senken, in denen Lawinen auslaufen könnten, weitläufig umgehst. Studiere das Gelände genau und beobachte auch während des Aufstiegs: Hast du Setzgeräusche gehört? Siehst du bedenkliche Risse etc. in der Schneeschicht? Hinterfrage deine Routenwahl und kehre gegebenenfalls um, falls du ein schlechtes Bauchgefühl hast. Vertraue nicht blind auf andere Tourengeher – oft haben diese weniger Plan als du!

Gipfelglück

Du hast es geschafft! Total verschwitzt, aber glücklich am Gipfel angekommen, solltest du als erstes deine feuchte Base-Layer ausziehen und in deine trockenen Wechselklamotten schlüpfen. In der warmen Primaloft kannst du das Panorama genießen oder bei Wind und Wetter schnell dein Splitboard umbauen, um für die Abfahrt bereit zu sein.

Aus zwei mach eins
Da du das Abfellen und Zusammenbauen deines Splitboards schon mehrmals zuhause geübt hast, kannst du dein Board jetzt auch trotz Eisklumpen, eisiger Hände und Müdigkeit umbauen. Es lohnt sich wirklich, die einzelnen Handgriffe in Ruhe und im Warmen zu üben, denn auf dem Gipfel muss es oft schnell gehen! Also suche dir einen flachen, windgeschützten Ort, um dein Board zusammenzubauen. Packe dann alles in oder an deinen Rucksack und vergewissere dich, dass alles fest am Rucksack sitzt und dich bei der Abfahrt nicht stört oder gar verletzen kann.

Die Abfahrt

Nun folgt hoffentlich das Highlight deiner Splitboard-Tour: die Abfahrt! Mit etwas Glück wartet frischer Powder auf dich, vielleicht ist es aber auch Harsch oder fester Altschnee. Fokussiere dich auf die Abfahrtsroute und spreche mit deiner Gruppe ab, an welchen lawinensicheren Punkten ihr auf einander warten werdet. Je nach Hangneigung und Schneelage fahrt ihr nun nacheinander ab und wartet an den vereinbarten Treffpunkten. Verliere nicht die Orientierung und spreche dich mit deinen Freund:innen ab. Die modernen Splitboards fahren genauso gut wie normale Boards und es gibt sie in Powder-Shapes, die bei der Abfahrt für noch mehr Spaß sorgen.

Hilfreiche Tipps für deine Splitboard-Tour – von der Aufstiegstechnik bis hin zur Fellpflege

Splitboarding
Effizientes Gehen mit Fellen

Wie oben bereits erwähnt, ist es wichtig, die Beine beim Aufstieg nicht hochzuheben, sondern vorzuschieben. Am besten geht das, wenn man die Schrittlänge an die Steigung anpasst. Auf geraden oder flachen Strecken kann man recht lange Schritte machen und die Gleitphase nutzen. Wenn es steil wird, verkürzt man die Schrittlänge entsprechend, um möglichst energiesparend an das Ziel zu kommen. In harter oder eisiger Spur ist es besonders wichtig, so viel Fellfläche wie möglich auf den Boden zu bringen und möglichst wenig aufzukanten. Denn die Kante gibt keinen Halt und der Ski rutscht sofort nach hinten weg. In steilen Bereichen steigt man daher am besten vertikal auf. Geht auch das nicht mehr, wird abgeschnallt und die Steilstufe zu Fuß überwunden.
Hangquerung: Bei einer seitlichen Hangquerung ist es wichtig, dass du versuchst, so viel Kontakt mit deinen Fellen auf den Schnee wie möglich zu halten, um nicht abzurutschen. Auch wenn du automatisch dazu verleitet wirst, auf deinen Kanten zu queren, ist das meist der Garant dafür, wegzurutschen. Versuche daher deine Knöchel Richtung Abfahrt zu drücken, um den Winkel zu verkleinern und wieder mehr Halt zu bekommen. Bleib locker und verkrampfe nicht – atme kurz durch und fokussiere dich.

Belastungsverteilung

Wichtig ist auch die richtige Belastung der Split-Ski! Versuche stets dein Gewicht auf die ganze Lauffläche des Skis zu verteilen. In steilem Gelände neigt man dazu, sich zu sehr nach vorne zu lehnen und rutscht dann weg. Verlagere dein Gewicht in steilen Passagen etwas nach hinten und benutze deine Steighilfen auf entsprechender Höhe (es gibt meist zwei verschiedene Stufen).

Die Stöcke

Beim Aufstieg dienen die Stöcke zur Unterstützung des Gleichgewichts und helfen dir dich hochzudrücken (besonders in steileren Hängen). Die richtige Länge für die Stöcke findest du heraus, indem die Teller auf dem Schnee liegen und deine Arme mehr als 90 Grad angewinkelt sind. Greife nicht in die Schlaufen, denn bei einem Lawinenabgang sind die Stöcke wie ein Anker, wenn du nicht mehr aus den Schlaufen kommst. Beim Gehen werden die Stöcke gegenläufig zu den Split-Ski verwendet und sind auch bei Spitzkehren eine wichtige Komponente.

Spitzkehren mit dem Splitboard

Auch für Richtungsänderungen gibt es eine Strategie. Im flachen Gelände geht man in Schlangenlinien. Wird es steiler, hilft Bogentreten weiter. Dabei hebt man die Ski an und dreht sie bei jedem Schritt weiter in die neue Richtung. So lassen sich auch 180-Grad-Kehren kräfteschonend bewältigen.
Erst ab ca. 30 Grad Hangneigung werden Spitzkehren gemacht. Sie sind die kraftraubendste Bewegung beim Tourengehen. Gelände mit vielen Spitzkehren bringt Anfänger oft an den Rand ihrer Kräfte. Daher sollte die richtige Technik unbedingt erlernt werden.
Die Spitzkehre macht man, wenn man zur Richtungsänderung keine Kurve mehr gehen kann, weil es zu steil wird. In so steilem Gelände, in dem man nicht abrutschen darf, sorgen die Spitzkehren für Sicherheit. Daher ist es wichtig, dass du sie in jedem Gelände beherrschst. Übe sie deshalb vor deiner Tour in sicherer Umgebung, damit du sie dann auch in schwierigen Bedingungen einsetzen kannst. Beim Spitzkehren gehst du bis zu dem Punkt, an dem du die Richtung wechseln möchtest. Finde einen sicheren Stand und stabilisiere dich mit den Stöcken, dann verlagerst du dein Gewicht auf den Talski und bringst den bergseitigen Split-Ski nach vorne-oben und drehst ihn in die neue Richtung. Verlagere nun das Gewicht auf den bereits gedrehten Split-Ski, um den Zweiten nachzusetzen. Mit einem kurzen Kick der Ferse zeigt die Skispitze nun nach oben und kann leichter gedreht werden. Wichtig ist, dass du dabei aufrecht bleibst und das Gewicht auf der gesamten Boardlänge verteilst. Es erfordert etwas Übung, nimm dir daher die Zeit, damit du dich später in steilem Gelände nicht gestresst fühlst.

Harsch- und Steigeisen

Wenn es eisig ist und du Hänge queren musst, kann das auf den Split-Ski schnell sehr schwierig werden. Wir schwören daher auf Harscheisen – so ersparst du dir einige nervenaufreibende Minuten. Bei sehr steilen Passagen reichen diese aber selbstverständlich auch nicht mehr aus und du solltest auf Steigeisen, die du an deinen Boots befestigen kannst, umsteigen.

Handling und Pflege der Splitboard-Felle

An sehr kalten Tagen kann es vorkommen, dass deine Felle nicht gut genug haften. Schabe daher immer vor dem Aufkleben die Unterseite deines Splitboards ab und befreie sie von Schnee und Eis. Damit der Kleber deiner Felle nicht vereist und besser haftet, ist es außerdem ein guter Trick, die Felle in der Jackentasche aufzubewahren und sie so etwas zu erwärmen – speziell, wenn du nach einer Abfahrt noch einmal aufsteigen musst, ist das sehr hilfreich. Sollte der Kleber doch einmal vereist sein, kannst du die Kanten deines Splitboards dazu verwenden, um das Eis von den Fellen zu entfernen.
Pflege deine Felle. Kümmere dich gut um deine Felle, um lange Spaß damit zu haben. Achte darauf, dass die Felle vor dem Aufbewahren vollständig bei Zimmertemperatur getrocknet sind und klebe sie anschließend am besten auf ein Kunststoffgitter auf. Sollte der Kleber nachlassen, gibt es hier speziellen Kleber, damit die Felle auch wieder besser haften.

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein bei Splitboard-Touren

Abfahrt im Neuschnee

Schone die Tierwelt

Leise und einsam ziehst du deine Spuren durch den frischen Schnee – genauso stellt man sich Splitboarden vor: naturverbunden und umweltschonend. Splitboarden und Skitouren sind in den letzten Jahren – beflügelt von der Corona Pandemie – immer beliebter geworden. Der Andrang in den Bergen nimmt immer weiter zu. Dabei kann es leicht zu Konflikten zwischen Tourengehern und der Natur kommen. Es ist daher sehr wichtig, Rückzugsorte der Tierwelt zu respektieren und ihnen den nötigen Raum und Ruhe für die Überwinterung zu geben. Informiere dich über Wald-Wild-Schongebiete und halte dich an die ausgewiesenen Routen – auch wenn der eine Hang noch so verlockend aussieht.

Nachhaltige Anreise zur Splitboard-Tour

Nutze wenn möglich die öffentlichen Verkehrsmittel zur Anreise für deine Splitboard-Tour. Sollte dies nicht möglich sein, bilde Fahrgemeinschaften mit deinen Freund:innen. Versuche, generell eher Mehrtages-Trips als viele Tagestouren zu planen – so kannst du nicht nur Anfahrtszeiten reduzieren, sondern auch noch die Umwelt schonen.
Besonders vorbildlich die Schweiz: hier gibt es neben den großartigen, landesweiten Zugverbindungen z.B. in Andermatt auch extra Schneetourenbusse, die dich zu verschiedenen Ausgangspunkten für Splitboard-Touren bringen.

Müllvermeidung auf Tour

Bei deiner Splitboard-Tour gilt, wie bei allen Touren in den Bergen: Alles, was du mit auf den Berg nimmst, nimmst du auch wieder mit runter. Auch für Hütten ist das Thema Müllentsorgung ein großer Aufwand. Packe daher deine Obstschalen, Kaugummis, Taschentücher und Co. wieder ein und entsorge sie zuhause.
Nutze am besten Verpflegung ohne Plastikverpackung, wie z.B. selbstgemachte Riegel, dieses leckere Bananenbrot, Thermosbecher mit einer warmen Mahlzeit und natürlich die obligatorische Thermoskanne für dein warmes Getränk.

Fazit

Freeriden

Klar, die Planung kann manchmal tricky sein, und der Aufstieg bringt dich vielleicht ordentlich ins Schwitzen – aber Splitboarden öffnet dir eine völlig neue Welt! Es ist genau diese körperliche Herausforderung, die jede Tour so besonders macht. Alles fühlt sich entschleunigt an – mehr Freiheit, weniger Stress. Und dann ist da noch die Community: Mit deinen Freund:innen unterwegs zu sein, neue Erinnerungen zu schaffen und gemeinsam unvergessliche Momente zu erleben, ist einfach unbezahlbar.

Du denkst schon lange darüber nach, Splitboarden auszuprobieren? Dann ist jetzt der perfekte Moment! Plane deine erste Tour oder schnapp dir einen Platz in einem Camp. Wir versprechen dir, du wirst es nicht bereuen. Ganz im Gegenteil: Du wirst die Natur intensiver spüren, zu dir selbst finden und garantiert mit einem riesigen Grinsen im Gesicht zurückkommen!

Wir würden uns freuen, dich bei unserem Golden Ride x Bluebird Splitboard-Camp zu sehen! Das Camp eignet sich sowohl für Anfängerinnen als auch für fortgeschrittene Splitboarderinnen. Hier findest du alle Infos!

 

Für mehr winterliche Inspiration und Tipps hole dir unsere SNOW Ausgabe!

Golden Ride Snowboardmagazin Frauen

Behind the white horizon

Nach dem ersten Schneefall sind die Berge, die du noch vom Sommer kennst,  kaum wiederzuerkennen und verwandeln sich täglich. Der Winter mag als ruhige Zeit gelten, doch in den Bergen ist alles ist im Fluss. Nichts bleibt wie es ist und alles kann sich über Nacht verändern. Alles ist möglich und das macht den Winter so magisch. In dieser Ausgabe drehen sich die Storys natürlich wie immer über mutige Frauen. Es geht um Sanftheit, Heimat, Abenteuer und Gemeinschaft. Um Surfen im Schnee und auf Wasser!