Surfguide Lanzarote

 

Versteckt zwischen ihren berühmten kanarischen Schwesterinseln profitiert die Vulkaninsel gerade in puncto Surfen besonders von ihrer Unbekanntheit. Kraftvolle Swells aus dem Nordatlantik und ablandige Winden sorgen für eine Reihe an erstklassigen Surf-Hotspots, die bislang wenig überlaufen sind und das Surfen auf Lanzarote zu einem einmaligen Erlebnis machen – für jedes Surflevel. Wir haben die Surfoase mit ihrem wilden Charme schnell ins Herz geschlossen, aber vor allem genau unter die Lupe genommen, wie herausragend das Surfen auf Lanzarote wirklich ist.

Surfen auf Lanzarote, Surfguide Lanzarote

Foto: Alex Bramwell / Lex Thoonen / Turismo Canarias

Was macht das Surfen auf Lanzarote so besonders?

Wir strecken unsere Gesichter der untergehenden Sonne entgegen, die in wenigen Minuten hinter den dunklen Dünen verschwinden wird. Die Bewegungen der Wellen tragen uns und unsere Surfboards immer ein kleines Stück näher an den Strand, während wir uns für einen Moment einfach treiben lassen. Der Strand schimmert auf dieser Seite der Insel pechschwarz. Rechts und links kann man vereinzelte Surfer:innen beobachten, die den letzten Swell des Tages ausnutzen. Vor uns erstreckt sich eine unglaubliche Kulisse, eine riesige Bergkette mit seinen steilen Felswänden, die von der Abendsonne in warme Farben getaucht wird und nicht besser ins Bild passen könnte.

Müsste man Lanzarote auf einer Farbpalette festhalten, würden die schwarzen Töne der Lavastrände, die weißen Häuser mit ihren blauen Fensterrahmen und das Grün der Kakteen und Palmen dominieren. Das Vulkangestein verteilt sich über die gesamte Insel und lässt sie nahezu mystisch wirken. Ihr schroffer Charme gibt Lanzarote einen unvergleichlichen Charakter. Dank eines inselweiten Beschlusses, findet man dort nur sehr wenige Hotelbauten, die in den Himmel schießen. Stattdessen ist Lanzarote geprägt durch traditionelle kleine, weiße Häuser, die in starkem Kontrast zu der tiefschwarzen Landschaft stehen. Diese dünne Besiedlung sorgt für weniger Crowds und somit für entspannte Surfsessions.

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Surfen auf Lanzarote

Foto: Sergio de Arola / Lex Thoonen / Turismo Canarias

Surfkultur auf Lanzarote

Die Surfkultur auf Lanzarote ist so einzigartig wie die Insel selbst. Von den entspannten Vibes am Playa Famara bis zu den energiegeladenen Sessions an La Santa – auf Lanzarote spürt man die Leidenschaft für das Surfen in jeder Welle und in jedem Gespräch. Die Insel hat sich zu einem geheimen Hotspot für Surfer aus aller Welt entwickelt, die sich in der Community und bei lokalen Events wie der Quemao Class begegnen. Die entspannten Beach-Bars und Cafés entlang der Küste sind der perfekte Ort, um die Surfgeschichten des Tages auszutauschen und den Sonnenuntergang bei einem kalten Getränk zu genießen.

Die optimale Reisezeit für Surfen auf Lanzarote

Die Kanaren sind für ihre heißen Sommer bekannt, keine Frage. Doch gerade der Herbst, Winter und Frühling locken mit immer noch angenehmen Temperaturen von 22 bis 29 Grad. Dank der Lage im Atlantik bietet Lanzarote, die nordöstlichste Insel der Kanaren, eine nahezu optimale Wellengarantie – perfekt, um das ganze Jahr über zu surfen. Wellen, Wassertemperatur und Wind harmonieren am besten von September bis Februar. Ab April treffen wieder stärkere Winde auf die Insel, die den Surf-Frühling auf der Insel einläuten. Der Sommer eignet sich für Surfanfänger:innen, aufgrund der schwächeren Winde und kleineren Wellen am besten.

Anreise nach Lanzerote

Lanzarote ist von vielen europäischen Städten aus bequem per Direktflug zu erreichen (z.B. mit Condor). Der Flughafen Arrecife (ACE) liegt zentral und ist nur eine kurze Fahrt von den meisten beliebten Urlaubsorten entfernt. Flüge sind vor allem in der Hauptsaison gut verfügbar und die Anreise aus Deutschland dauert in der Regel etwa vier bis fünf Stunden.

Surfen lernen auf Lanzarote

Lanzarote bietet eine Vielzahl an erstklassigen Surfschulen, die sowohl Anfänger:innen als auch erfahrene Surfer:innen ansprechen. In Orten wie Playa Famara und La Santa finden Surf-Einsteiger:innen und Fortgeschrittene professionelle Unterrichtseinheiten, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Die erfahrenen Surfschulen bieten umfassende Kurse an, die von Grundtechniken bis hin zu fortgeschrittenen Manövern reichen – und man kann natürlich Surfboards ausleihen.

Surfausrüstung auf Lanzarote

Wenn es um Surfausrüstung auf Lanzarote geht sind die Optionen vielfältig und hochwertig. In den großen Surfshops und Board Rentals findest du alles, was du für deine perfekte Surf-Session benötigst – von Boards in allen Größen bis hin zu Neoprenanzügen für jede Wassertemperatur. Die meisten Shops bieten auch Mietmöglichkeiten an, dass man die neueste Ausrüstung ausprobieren kann, ohne sie kaufen zu müssen.

Surfen auf Lanzarote

Foto: Lex Thoonen / Turismo Canarias

Surfspots auf Lanzarote

Famara-Beach

Famara Beach ist wohl der bekannteste Surfspot auf Lanzarote, um garantiert eine Welle zu erwischen. Mit seinem fünf Kilometer langen Sandstrand und einer beeindruckenden Kulisse ist er nicht nur optisch ein traumhafter Ort, sondern bietet auch ideale Bedingungen für jedes Surflevel. Die offene Lage im Atlantik und die geschwungene Form der Bucht sorgen für konstante Wellen. Dank einer Vielzahl von Peaks verteilen sich die Surfer:innen trotz der großen Beliebtheit des Spots gut auf dem Wasser. Während sich Anfänger:innen und Surfkurse in den Weißwasserwellen tummeln, genießen Intermediates die Beachbreaks im Hintergrund und Profis und Locals die herausfordernden Peaks des nahegelegenen San Juan.
Am Abend, wenn die Sonne untergeht und die Bergkette mit ihren steilen Felswänden sich nach und nach in orange-rotes Licht taucht und einem die letzten Sonnenstrahlen beim Surfen ins Gesicht scheinen, entsteht ein besonders schöner Vibe, der das Surfen auf Lanzarote ganz besonders macht.

Surfen auf Lanzarote

Foto: Victoria Stäbler

La Izquierda de San Juan

Die San Juan-Welle zählt zu den anspruchsvollsten Surfspots auf Lanzarote und ist ausschließlich für erfahrene Surfer:innen geeignet. Nur wenige Minuten vom Famara Beach entfernt, erreicht man diesen Spot am besten über das nahegelegene Fischerdorf Caleta de Famara. Bei den Locals heiß begehrt, diente die San Juan-Welle ebenfalls regelmäßig als Austragungsort für Qualifikations-Contests der World Surf League. Die Welle bricht schnell und beinahe vertikal über flachem, vulkanischem Riff an einem präzisen Peak, bevor sie in verschiedenen Sections weiterläuft. Die besten Surfbedingungen findet man hier zwischen Herbst und Frühling, bei Ebbe und SW-S.

Orzola Beach

Nahe der nördlichsten Stadt Orzola liegt der einsteigerfreundliche Orzola Beach. Die langen, gleichmäßigen Beachbreaks bieten ideale Bedingungen für Surfanfänger:innen, um das Surfen in aller Ruhe zu üben. Auch Fortgeschrittene kommen hier auf ihre Kosten: Abseits der Massen kann man hier ungestört eine Welle nach der anderen erwischen.

Caleta de Caballo

Dieser Spot liegt an der Nordwestküste der Insel und bietet einen weiteren Reefbreak. Die Wellen hier sind schnell, steil und brechen über flachem Riff, was sie zu einer Herausforderung für Surfer:innen macht, die nach intensiven Sessions suchen. Dank seiner Unbekanntheit findet man hier meistens auch nur eine Handvoll weitere Surfer:innen, die genau diese Abgeschiedenheit am Surfen auf Lanzarote am meisten schätzen.

El Quemao

El Quemao auf Lanzarote ist eine der legendärsten und zugleich gefürchtetsten Wellen der Kanarischen Inseln – ein Spot, der nur für die erfahrensten Surfer:innen geeignet ist. Denn hier findet man das wahre Surfen auf Lanzarote. Direkt vor dem kleinen Fischerdorf La Santa gelegen, bricht die kraftvolle Welle über einem scharfen, vulkanischen Riff und formt dabei tiefe Tubes und perfekte, aber gnadenlose Barrels.
El Quemao teilt sich dabei in drei spezifische Sections. Die La Santa Left bricht besonders explosionsartig über dem Riff und ist deshalb nur Locals vorbehalten. Profis können sich der La Santa Right annehmen, während Intermediates an der La Santa Inside geeignete Reefbreaks für erste Übungsversuche finden. Wenn die Swells aus dem Atlantik eintreffen und El Quemao ihr volles Potenzial entfaltet, wird der Spot zum Schauplatz für spektakuläre Surf-Action, die es sich lohnt, von der Küste aus zu beobachten.

Jameos del Agua

Jameos del Agua auf Lanzarote ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk von César Manrique, dem prägenden Architekten von Lanzarote, sondern bietet auch eine einzigartige Surf-Erfahrung. Diese spektakuläre Lagune, die in einem Vulkantunnel entstanden ist, liegt innerhalb eines Naturschutzgebietes. Der Nordostpassat erzeugt hier eine der besten linken Reefbreaks der Insel mit Wellen von bis zu drei Metern. Die Line-ups hier sind oft weniger überlaufen als an den bekannteren Surfspots, was den Jameos del Agua noch zu einem Geheimtipp für Surfer:innen macht, die etwas Abwechslung zum üblichen Surfen auf Lanzarote suchen. Die surrealen Lavaformationen und das türkise Wasser schaffen eine beeindruckende Kulisse. Auch Kitesurfer:innen kommen an diesem Spot im Sommer auf ihre Kosten.

Famara Beach, Lanzarote

Foto: Lex Thoonen / Turismo Canarias

Arrieta Beach

Arrieta Beach, auch bekannt als Playa de La Garita, ist ein gemütlicher Surfspot an der Nordostküste von Lanzarote, ebenfalls ideal für entspannte Sessions. Der breite Sandstrand und die flacheren Wellen machen Arrieta perfekt für Anfänger:innen und diejenigen, die einfach eine ruhige Zeit auf dem Wasser verbringen möchten. Dieser Spot ist besonders für Longboarder:innen attraktiv, da die Wellen oft länger und weniger kraftvoll sind. Nach dem Surfen kann man in einem der charmanten Cafés am Strand entspannen und den Tag mit einem Blick auf das Meer ausklingen lassen.

Costa Teguise

Costa Teguise, ein sehr beliebter Urlaubsort an der Ostküste der Insel, der sich ebenfalls zum Surfen eignet. Die Wellen hier sind ideal für Anfänger:innen und Fortgeschrittene, da sie gleichmäßig und nicht zu intensiv sind. Die Strände von Las Cucharas und Playa Bastián sind die Hauptspots in Costa Teguise, wo man bei Flut und Wind aus Nordost gute Wellen finden kann. Auch hier werden Longboarder:innen die sanften, langgezogenen Wellen zu schätzen wissen und auf ihre Kosten beim Surfen auf Lanzarote kommen.

Lanzerote an Land

Die Insel erkunden

Um Lanzarote entspannt und flexibel zu erkunden, ist ein Mietwagen die beste Wahl. Zwar gibt es Busverbindungen zwischen den Hauptorten der Insel, doch diese erschweren den Zugang zu den besten Surfspots erheblich. Mit einem eigenen Auto lassen sich hingegen alle Spots problemlos erreichen, da die Straßen gut ausgebaut und wenig befahren sind.

Kanarische Küche

Die kanarische Küche auf Lanzarote ist reich an frischen Fischgerichten, würzigen Mojo-Saucen und den berühmten Papas Arrugadas. Viele Restaurants bieten lokale Spezialitäten, oft in gemütlichen Bodegas oder mit atemberaubendem Meerblick. Auch internationale Gerichte sind weit verbreitet, besonders in touristischen Gegenden.

Unterkünfte auf Lanzerote

Lanzarote bietet eine Vielzahl von Unterkünften, von luxuriösen Resorts über charmante Boutique-Hotels bis hin zu günstigen Apartments. Für Reisende, die es ruhiger mögen, gibt es auch zahlreiche Fincas und Ferienhäuser, oft abseits der touristischen Hotspots gelegen, die authentisches Inselgefühl vermitteln. Ebenfalls bietet sich Lanzarote optimal für einen Roadtrip im Van an. Außerdem gibt es auch nahe der Surfspots auch einige wenige Surfcamps wie z.B. das Wavesisters Surfcamp.

Side Activities neben dem Surfen auf Lanzarote

Lanzarote Kirche

Foto: Turismo Canarias

Lanzarote bietet eine große Vielfalt an Aktivitäten für jeden Geschmack. Naturliebhaber:innen sollten unbedingt den Timanfaya-Nationalpark besuchen, wo man durch vulkanische Landschaften wandern oder an einer geführten Tour teilnehmen kann. Die beeindruckenden Lavahöhlen von Jameos del Agua und die Cueva de los Verdes sind ebenfalls ein Muss. Für Strandliebhaber:innen gibt es zahlreiche traumhafte Strände wie Playa Papagayo oder Playa Famara, ideal zum Sonnenbaden oder Surfen. Kunst- und Kulturinteressierte können die Werke des einheimischen Künstlers César Manrique erkunden, dessen Spuren überall auf der Insel zu finden sind, darunter der Kaktusgarten und das Mirador del Río. Wer noch mehr Action mag, kann tauchen, Kitesurfen oder eine Weinprobe in den einzigartigen Weinbergen von La Geria genießen.

Fazit: Surfen auf Lanzarote

Die Liste an Surf-Hotspots könnte noch ewig so weitergehen, denn in Lanzarote findet man dank seiner idealen Bedingungen an unzähligen Buchten und Stränden großartige Surfspots.  Es lohnt sich, die Insel selbst zu erkunden und nach den besten Swells Ausschau zu halten. Oder warum nicht einfach einen Local fragen? Die meisten Lanzaroteños lieben es, mit dir über das Surfen zu quatschen und haben meist einen erstklassigen Geheimtipp in der Hinterhand. Unser Tipp: Catch these waves – bevor Lanzarote zum nächsten Surfmekka wird.

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Surfmagazin

The ocean within

Surf Issue 24

In dieser Surf Ausgabe floaten wir zwischen den Wellen und tauchen tief in den Ozean ein. Die Stories erzählen von inspirierenden Surferinnen, leben am Meer, abenteuerlichen Surftrips und unserer Verbindung zum Salzwasser.