Welche Splitboard Ausrüstung brauchst du?
Momentan wollen alle hoch hinaus in die Berge, weg von den Problemen unten im Tal. Da die Lifte in Deutschland aber gerade noch stillstehen, bleibt nur der Aufstieg mit dem Splitboard oder Schneeschuhen. Splitboarden ist die Lösung für ein paar Turns und eine gute Zeit in den Bergen. Mit dem Splitboard kannst du entlegen Gipfel entdecken, neue Lines finden und Snowboarden in seiner reinsten Form genießen.
Du möchtest auch mit dem Splitboarden anfangen, bist aber von dem ganzen Know-how dahinter überfordert? Wir helfen Splitboard-Neulingen gerne weiter und geben hier einen kleinen Überblick darüber, welches Material du brauchst.
Splitboard Basics
Bevor du dich entschließt das Geld, welches leider nicht gerade wenig ist, für eine Splitboard-Ausrüstung in die Hand zu nehmen, solltest du dir über ein paar Punkte bewusst werden.
- Besitze ich die fahrerischen Fähigkeiten, um mit dem Splitboarden anzufangen? Beim Splitboarden bist du abseits der gesicherten und präparierten Pisten unterwegs. Dementsprechend sollte auch dein fahrerisches Können sein. Du musst mit unterschiedlichen Bedingungen klarkommen und vor allem, wenn du einmal oben bist, sicher und heil wieder runterkommen.
- Bin ich mit meiner Lawinenausrüstung vertraut und kann ich die Lage abschätzen? Splitboarden bedeutet (meist) abseits des gesicherten Skigebiets unterwegs zu sein. Der Umgang mit Pieps, Schaufel und Sonde sollte ebenso sicher sitzen, wie der Umgang und die Interpretation des Lawinenlageberichts. Sollten diese Basics nicht sitzen, empfehlen wir dir, erst einen Lawinenkurs (z.B. bei Risk’N’Fun) zu besuchen, bevor du dich eigenständig ins Gelände begibst.
- Ist Splitboarden überhaupt das Richtige für mich? Splitboarden ist nichts für jeden Snowboarder. Der Aufstieg ist anstrengend, die Abfahrt ist nicht immer unter perfekten Bedingungen – das sollte dir bewusst sein und die Anstrengung dir am besten auch Spaß machen. Bevor du dich also in Unkosten stürzt, macht es Sinn, das Splitboarden erst einmal auszuprobieren. Du kannst dir zum Beispiel beim Alpenverein und anderen Anbietern Splitboard und Ausrüstung tageweise ausleihen. Oder du besuchst gleich ein Splitboard-Camp. Dort bekommst du nicht nur das Leihmaterial, sondern auch die Basics vom Profi gezeigt und musst dich um nichts kümmern. Hier gibt es zum Beispiel die Choice Splitboard Camps (bei denen du dir auch tageweise Splitboards im Zillertal ausleihen kannst), das Golden Ride x Bluebird Splitboard Camp und weitere. Ob und wie die Camps dieses Jahr stattfinden, frägst du am besten beim Veranstalter an. Das Golden Ride x Bluebird Splitboard Camp findet diesen Winter leider nicht statt, aber nächstes Jahr kann man auch noch mit dem Splitboarden anfangen 😉.
Die Ausrüstungs-Basics zum Splitboarden
Mit dem Splitboard allein ist es leider nicht getan, denn für den Aufstieg ins Backcountry brauchst du noch mehr spezielles Equipment. Hier findest du eine kleine Übersicht an allem, was du für das Splitboarden benötigst.
Splitboard
Ganz klar, zum Splitboarden brauchst du ein Splitboard. Aber Splitboard ist nicht gleich Splitboard. Überlege dir davor, in welchem Terrain du bevorzugt unterwegs bist. Der wildeste Powder-Shape nützt dir recht wenig, wenn du nur Pistentouren planst. Die Auswahl an Splitboards ist in der Zwischenzeit riesig, mach dir einfach Gedanken, was du brauchst, und du wirst garantiert das richtige Splitboard für dich finden. Jones, Nitro, Never Summer und Co. – jede der großen Brands hat in der Regel mindestens ein Splitboard speziell für Damen im Angebot. Splitboards gibt es ab ca. 600€.
Splitboard-Bindung
Hier hast du die Wahl zwischen zwei „Arten“. Du kannst dir eine richtige Splitboard-Bindung kaufen, oder einen Adapter, mit dem du eine normale Bindung mit dem Splitboard verwenden kannst. Dies ist zwar günstiger, macht aber dein Set-up deutlich schwerer und unhandlicher. So wird der Aufstieg anstrengender und die Abfahrt unkontrollierter… Wir empfehlen dir, gleich in eine vernünftige Splitboard-Bindung zu investieren. Am beliebten sind die Modelle von Spark (sowie Burton und Nitro, die auf der Spark Bindung basieren) und Karakoram. Zudem bieten K2, Union, Rossignol und weitere Brands gute Splitboard-Bindungen an. Für eine Splitboard-Bindung musst du cab 400 € einrechnen.
Splitboard-Pucks
Bei den meisten Splitboards sind bei Kauf keine Pucks dabei. Für machen Bindungen wie z.B. Spark und Violé benötigst du jedoch Pucks (runde Plastik-Scheiben) zur Befestigung der Bindung auf dem Brett. Hier hast du die Wahl zwischen geneigten (canted) Pucks und klassischen Pucks. Andere Bindungen wie z.B. Karakoram haben eine eigene Hardware, die beim Kauf der Bindung schon enthalten ist. Für Pucks musst du ca. 80€ einrechnen.
Harscheisen
Leider sind die Schnee-Bedingungen beim Splitboarden nicht immer so, wie man sie sich gewünscht hätte. Oft sind einige Passagen beim Aufstieg eisig und harschig. Daher sind Harscheisen ein Muss, denn sie bieten dir festen Halt beim Aufstieg. Nichts ist ärgerlicher als kurz vor dem Gipfel umdrehen zu müssen, weil man ohne Harscheisen einfach nicht mehr weiterkommt. Achte darauf die passenden Harscheisen für deine Bindung zu kaufen. Harscheisen kosten rund 100 €.
Felle
Für alle Fälle Felle! Ohne Steigfelle geht beim Splitboarden gar nichts, denn ohne die Felle würdest du den Berg rückwärts runterrutschen. Die Felle geben deinen „Skiern“ Halt und sorgen dafür, dass du nicht ins Rutschen kommst. Bei Splitboard-Fellen hast du die Auswahl zwischen unterschiedlichen Materialzusammensetzungen, welche die Gleitfähigkeit, Haftung etc. beeinflussen. Auch musst du dich entscheiden, ob du klassische Klebe-Felle (Haften durch Hot Melt Kleber am Splitboard), Vakuum-Felle oder Hybrid-Felle möchtest. Für Splitboard-Felle musst du mit ca. 150 € bis 200 € rechnen…
Felle gibt es bereits zugeschnitten für dein Splitboard oder zum Zuschneiden. Aber keine Angst, das Zuschneiden ist keine Zauberei und schnell erledigt.
Splitboard-Boots
Splitboard-Boots sind eine Investition, die du weit hinten anstellen kannst. Für die meisten Touren reichen deine normalen Snowboard-Boots aus, im Idealfall ein härterer All-Mountain/Freeride Boot, mit dem du auch bei Querungen guten Halt und ausreichend Support bei der Abfahrt hast. Spezielle Splitboard-Boots sind meist Steigeisenfest und bieten spezielle Lösungen für den Aufstieg (z.B. Öffnungen für mehr Komfort). Splitboard-Boots gibt es ab ca. 350€.
Tourenstöcke
Stöcke gehören ebenfalls zur Grundausrüstung beim Splitboarden, denn diese benötigst du zwingend zum Aufstieg. Es macht Sinn Teleskopstöcke zu kaufen, damit du diese bei der Abfahrt möglichst gut im oder am Rucksack befestigen kannst, ohne dass sie dich bei einem Sturz verletzen können. Ab ca. 100 € gibt es Teleskop-Tourenstöcke.
LVS-Ausrüstung
Beim Touren befindest du dich im freien Gelände. Daher ist eine vollständige LVS-Ausrüstung bestehend aus einem digitalen 3-Antennen-LVS-Gerät, Sonde und Metall-Schaufel (nicht Plastik) ein Muss. Natürlich ist Grundvoraussetzung, dass du deine Notfallausrüstung auch bedienen und deine Freunde im Notfall auch suchen kannst. LVS-Sets gibt es ab ca. 300 €.
Touren-Rucksack
Optional zu deiner LVS-Ausrüstung kannst du dich für einen Airbag-Rucksack entscheiden. Hier hast du die Auswahl zwischen einem Komplett-Rucksack wie beispielsweise der von ABS, oder einem herausnehmbaren Airbag-System, wie z.B. dem Mammut R.A.S System. Diesen kannst du dann in verschiedene kompatible Rucksäcke (z.B. von Evoc oder Dakine) einsetzen.
Egal ob Airbag-Rucksack oder klassischer Touren-Rucksack, achte darauf, dass dein Rucksack groß genug ist und über ein gutes Tragesystem verfügt. Du musst schließlich einiges darin unterbringen und ihn auch den Berg hoch und wieder runter tragen, ohne dass er dich einschränkt. Daher brauchst du einen Rucksack, der optimal für deine Körpergröße etc. sitzt. Für einen guten Touren-Rucksack musst du mindestens 150 € rechnen…
In deinen Rucksack gehört neben Schaufel, Sonde und Harscheisen auch ein Erste-Hilfe-Set, Handy, Karte, Getränke und Essen und Wechsel-Klamotten. Beim Aufstieg hast du zudem im Regelfall noch Helm, Jacke, Handschuhe, Goggle etc. im und am Rucksack, bei der Abfahrt müssen dann die Felle, Stöcke und weiteres im Rucksack verstaut werden.
Das war nur ein kleiner, kurzer Überblick, der dich aber hoffentlich schon weitergebracht hat. Wenn du dich für das Splitboarden entscheidest und dir eine eigene Splitboard-Ausrüstung zulegen möchtest, wendest du dich am besten an einen Snowboardshop in deiner Nähe. Viele der Shops beraten dich derzeit gerne am Telefon, Skype und Co. und liefern dir dein Set-up gerne nach Hause. Gerade jetzt brauchen die Shops deinen Support und zudem bekommst du durch die persönliche Beratung ein Set-up, das optimal auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Behind the white horizon
Nach dem ersten Schneefall sind die Berge, die du noch vom Sommer kennst, kaum wiederzuerkennen und verwandeln sich täglich. Der Winter mag als ruhige Zeit gelten, doch in den Bergen ist alles ist im Fluss. Nichts bleibt wie es ist und alles kann sich über Nacht verändern. Alles ist möglich und das macht den Winter so magisch. In dieser Ausgabe drehen sich die Storys natürlich wie immer über mutige Frauen. Es geht um Sanftheit, Heimat, Abenteuer und Gemeinschaft. Um Surfen im Schnee und auf Wasser!