Annette Wilk PR

PR-Agentur Chefin Annette Wilk

Manche Werdegänge sind das beste Beispiel dafür, was man mit etwas Mut, Vertrauen sowie einer positiven Einstellung alles erreichen kann! Zum Beispiel eine eigene PR-Agentur mit den Schwerpunkten Lifestyle, Mode, Sport und Nachhaltigkeit führen. Annette, die Agenturchefin von Wilk PR, besitzt aber noch weitaus mehr beeindruckende Eigenschaften, die uns begeistern. Daher möchten wir uns gerne von dem Sonnenschein inspirieren lassen:

Hallo Annette, wie lange hast du schon deine eigene PR-Agentur und wie kam es zur Gründung?

Das entwickelte sich recht schleichend… Nachdem ich in den letzten drei Agenturen, in denen ich gearbeitet habe, viele Erfahrungen sammeln konnte, war es einfach an der Zeit mein eigenes Ding zu machen. Ich wollte mein Herzblut und meine wertvolle Energie lieber in mein eigenes Projekt stecken. Da ich schon immer sehr selbständig gearbeitet habe, rieten mir immer wieder Leute dazu mich selbständig zu machen. Als ich noch etwas unschlüssig war, kamen zwei Kundenanfragen auf mich zu und das habe ich als Schicksalsruf gesehen. Also habe ich mich selbständig gemacht, ohne mir groß Sorgen über mögliche Schwierigkeiten zu machen. Eigentlich ähnlich wie beim Surfen: Man muss es einfach machen, einfach ins Wasser springen und ausprobieren! Ich hatte aber auch keine großen Investitionen zu tätigen, da ich mit einem Schreibtisch in einem Shared-Office angefangen habe. Durch viele glückliche Zufälle habe ich von Anfang an viele Aufträge gehabt! Das ist jetzt sieben Jahre her…

Klingt spannend… Was hast du denn studiert/gelernt und welche Berufserfahrungen hattest du zuvor?

Das ist auch eine lustige Geschichte (lacht). Nach dem Abitur bin ich vom Chiemsee nach München gezogen, um Geografie zu studieren. Auf der Suche nach einem Nebenjob im Modebereich bin ich zufällig in der Requisite der Vogue gelandet, wo ich schließlich auch ein Praktikum gemacht habe. Das Arbeiten hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich nicht mehr weiter studieren wollte. Schließlich habe ich dann eine Ausbildung zur Werbekauffrau gemacht. Eine Woche vor Ende der Ausbildung habe ich mit einer Bekannten von Vogue telefoniert und sie hatte tatsächlich einen Job in einer PR-Agentur für mich, in der ich direkt anfangen konnte. Mit Anfang 20 hatte ich da ein echtes Jetset-Leben mit Modeschauen in Mailand und so weiter, was großartig war. Danach wechselte ich noch zu zwei weiteren Agenturen, die sportlichere und Lifestyle-lastige Kunden betreut haben, bevor ich dann mein eigenes Ding gemacht habe.

Wer sind deine Kunden und wie findest du sie?

Das ist genauso wie mein ganzes Leben Schicksal (lacht). Die meisten Kunden kommen über Empfehlungen, lustige Zufälle, schicksalhafte Begegnungen oder persönliche Kontakte. Über Akquise finde ich selten neue Kunden.

Annette Wilk PR
Manchmal spielt einem das Schicksal einfach Sachen zu! Für diese Gelegenheiten muss man offen sein! Wenn man immer alles gleich macht, darf man sich nicht wundern, dass sich nichts ändert (gilt auch fürs Surfen)!

Wie wichtig ist es dir, dich mit deinen Kunden (wie z.B. Roxy / Quiksilver) identifizieren zu können?

Das ist für mich extrem wichtig! Ich muss voll hinter dem Kunden/Produkten stehen, denn ich muss ja meine Begeisterung für diese an Redakteure etc. weitergeben. Je authentischer ich dabei bin, desto besser ist das. Auch fällt mir der Job viel leichter, wenn ich z.B. selber surfe und über die neuen Wetsuits von Roxy erzähle, die ich auch selbst teste. Wenn etwas gar nicht zu mir passt, kann ich die PR dafür nicht gut machen und sage dem Kunden dann ab.

Was sind die Vor- und Nachteile selbständig zu sein?

Selbst und ständig stimmt leider zu hundert Prozent. Auch wenn ich nicht im Büro bin, beschäftige ich mich teilweise auch abends, an den Wochenenden oder im Urlaub mit den Themen. Wenn es wirklich stressig ist, wache ich nachts auf und habe eine Exceltabelle im Kopf. Außerdem kann man sich nie wirklich entspannen und zurücklehnen. Es kommt immer irgendeine Veränderung: sei es ein Kunde kürzt das Budget, eine Angestellte möchte wieder studieren oder gar Corona… Es wird nie langweilig, aber manchmal wünsche ich mir schon, dass etwas mehr Ruhe eingekehrt. Und man muss vor dem Kunden immer zu 100% performen.

Aber dann ist es wieder die absolute Freiheit: ich habe die Möglichkeit, am Freitag bei 30 Grad früher zu gehen und am Eisbach zu surfen, um dann am Wochenende oder bei Regen etwas nachzuarbeiten. Zudem kann ich auch im „Gartenoffice“ meiner Eltern am Chiemsee arbeiten, Lunchtermine dürfen so lange dauern wie sie dauern etc. Ein riesiger Vorteil ist außerdem, dass ich alle Ideen so umsetzen kann, wie ich möchte. Man bleibt immer wachsam, erlebt viel, kommt viel rum und stellt sich immer wieder neuen Challenges, Und man lernt zudem ständig dazu, auch über sich und den Umgang mit Menschen. Eines der wichtigsten Dinge, die ich gelernt habe: das Bauchgefühl hat immer Recht!

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Welche Aufgaben zählen zu deinem Job?

Allgemein ist es ja unser Ziel, die Marken so gut wie möglich in der Öffentlichkeit zu präsentieren und zu platzieren – sei es über Print- und Onlinemedien, Events, Social Media oder Influencer. Die Aufgaben sind sehr abwechslungsreich, schon allein, weil meine Kunden sehr vielfältig sind! Ich bin viel im Kundenkontakt, schreibe Konzepte, koordiniere das Team, überprüfe und organisiere Events. PR-Mitteilungen und Übersetzungen mache ich inzwischen kaum mehr persönlich, denn dafür braucht man Ruhe und die habe ich selten.

Welche Eigenschaften braucht man als PR-Beraterin und Agentur-Chefin?

Vor allem muss man stress-resistent sein. Dann muss man mit viel Input klar kommen: du hast verschiedene Kunden, dein Team, jeder möchte etwas anderes, es prasselt von allen Seiten auf dich ein. Man braucht auch ein sehr gutes Organisationstalent und muss sich gut in Situation hineinversetzen können. Außerdem muss man kommunikativ sein und braucht viel Feingefühl. Denn ich versuche stets bei den Redakteuren den schmalen Grat zwischen dranbleiben und nicht nerven zu treffen. Und natürlich Durchhaltungsvermögen!

Was ist deine Vision für die Zukunft? Kann man etwas im PR-Bereich optimieren?

Eine gute Frage… das PR-Thema wird sich immer noch mehr wandeln. Es ist auf jeden Fall wichtig die aktuellen Trends mitzumachen und sich weiterzuentwickeln. Ich denke, es wird immer Magazine wie euch geben, die eher wie Coffee-Table-Books sind, aber insgesamt wird es sich weiter auf Social Media verlagern. Information wird immer komprimierter und mehr aufbereitet. Aber vielleicht kommt auch ein Bewussteiswandel weg vom Handy zurück zu Print? Fände ich ja auch gut!

 

Das Interview erschien in der Vanlife Ausgabe 2021!

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