Reisetipps Surfen –  Tipps für den nächsten Surftrip

Es gibt doch nichts Schöneres als endlich wieder die Koffer oder den Rucksack zu packen und den Alltag hinter sich zu lassen. Doch leider können einem Kleinigkeiten immer wieder die gute Laune und das Urlaubsfeeling verderben. Wir haben bei Reise-erprobten Surferinnen nachgefragt was man beachten muss und wichtige Traveltipps hier für euch zusammen gestellt:

Alize Arnaud, Surferin:

Hm, das ist eine schwierige Frage, da ich ständig so viele Probleme mit den Airlines habe. Was du auf jeden Fall vermeiden solltest, ist mit nassen Sachen zu reisen, da diese viel mehr wiegen. Du solltest so wenig Gepäck wie nur möglich mitnehmen, denn die Fluggesellschaften schenken dir keinen Gramm! Haha! Einmal wollten Quantas in Australien 1100 Australische Dollar für mein Boardbag – es kann also richtig teuer werden! Nimm nur die Boards, die du wirklich brauchst mit, denn die Airlines behandeln die Bags nicht wirklich vorsichtig und du musst deine Boards gut verpacken. Ich lege immer meine Wetsuits zwischen die Bretter, um so mögliche Schläge zu dämpfen. Zusätzlich wickle ich Handtücher um die Nose, da diese besonders zerbrechlich ist. Außerdem schreibe ich immer „Fragile“ also zerbrechlich darauf, aber selbst das schützt nicht immer vor Dellen. Ich kann Airlines wie Emirates, Singapore Airlines und Cathay Pacific empfehlen, mit Quantas, American Airlines und Delta hab ich dagegen schlechte Erfahrungen gemacht. Also immer so leicht wie nur möglich reisen und beim Check-in ein großes, freundliches Grinsen aufsetzen!

Mel Schönthier, Autorin des „Surftip Überlebenshandbuch“

Alles fängt damit an, dein Surfboard vor Transportschäden zu schützen, denn wenn es am Zielort in zwei Hälften ankommt, bist du erst einmal damit beschäftigt, für Ersatz zu sorgen, was jede Menge Zeit, Geld und Nerven kostet. Bisher hat noch jedes meiner Boards unbeschadet den Flug überstanden, daher scheint meine Technik nicht so schlecht zu sein: Am besten funktioniert Luftpolsterfolie, mit der du das gesamte Board umwickelst, aber im Notfall reicht auch ein großes Strandhandtuch. Nose und Tail sind am empfindlichsten, hier solltest du zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen treffen. Wetsuit und Booties sind das perfekte Polstermaterial – einfach Nose und Tail gut damit umwickeln, mit viel Duct Tape fixieren und fertig. Fliegst du in die Tropen, tun es auch Neoprenoberteil, Reef Booties oder Sarong. Wichtig ist nur, dass nichts verrutscht, daher spare nicht am Tape. Die Finnen am besten in einer Extratasche verstauen oder mit Folie umwickeln, damit die scharfen Kanten im Boardbag kein Unheil anrichten können. Am Ende darf das Boardbag nicht zu eng und nicht zu locker gepackt sein. Spannt sich der Stoff, wenn du den Reißverschluss zuziehst, verliert das Bag seine polsternde Wirkung und gibt jeden Schlag direkt an das Board weiter. Ist das Bag zu groß, lässt jeder Aufprall dein Board darin herumfliegen. Das ideale Bag sollte rund um dein Board noch zwei Fingerbreit Platz lassen.

Jetzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Oder doch? Ein absoluter Downer ist es, wenn du gesund in den Flieger ein- und mit einer fiesen Erkältung wieder aussteigst. Ich habe mal gelesen, dass die Wahrscheinlichkeit, sich im Flugzeug eine Erkältung zu holen, 100 mal höher ist als im Alltag, denn die trockene Luft in der Kabine ist Gift für unsere Nasen- und Rachenschleimhäute, die uns als eine Art natürliche Barriere vor Keimen und Viren schützen. Von denen gibt es in einem Flugzeug mit 300 Passagieren leider jede Menge. Ich habe daher immer ein Meerwasser-Nasenspray im Handgepäck – das wirkt wirklich wahre Wunder!

Endlich angekommen ist es meist der Jet Lag, der uns das Leben in den ersten Tagen schwer macht. Seit ein paar Jahren halte ich mich an eine einfache Regel: Komme ich vor 13 Uhr am Zielort an, lege ich mich für maximal drei Stunden schlafen, stehe dann auf und gehe abends ganz normal ins Bett. Bei einer Ankunft nach 13 Uhr versuche ich so lange es geht wach zu bleiben und auf keinen Fall vor 19 Uhr ins Bett zu gehen. Es funktioniert – ausgeschlafen schnappst du dir bei der Dawn Patrol am nächsten Morgen jede Welle!

Janni Hönscheid, Surferin

Überlegt Packen ist auf jeden Fall ein guter Tipp! Brauche ich das wirklich? Diese Frage sollte man sich gleich zwei Mal stellen: Beim Packen zuhause und beim Shoppen auf dem Trip… Wir schleppen so oft viel zu viele materielle Dinge hin und wieder zurück, obwohl die eigentlichen Erfahrungen und Erinnerungen viel  schöner und bedeutender sind. Auf meinem ersten Sommertrip nahm ich mörderische High Heels mit, die ich während dem ganzen Sommer in Indo nicht einmal angezogen habe und auf dem Rückflug zusammen mit ganz vielen anderen sinnlosen Klamotten übereinander anziehen musste, um  2.000 Euro Übergepäck Gebühr zu umgehen… das war echt unbequem. Wenn man die Outfits gut durchdenkt und statt vielen Klamotten eher Accessoires mitnimmt, mit denen man z.B. ein Strandkleid für abends aufpeppen kann, spart man sich auch viel Gewicht.

Dagegen sollte man beim First Aid Kit nicht sparen, denn wenn man etwas “off the track” unterwegs ist, ist es wirklich notwendig wichtige Sachen wie Nähzeug, Desinfektionsmittel, gute Pflaster, Schmerzmittel, Antibiotikum, Ohrentropfen, Fastum gel, etc… dabei zu haben. Mein Tipp auch: Nimm einen kleinen Handspiegel mit, denn in manchen Ländern sehen die Badezimmer etwas anders aus.

Celine Gehret, Surferin:

Wenn ich einen Trip plane, der ‚off the beaten track‘ ist, bringe ich immer alles mit, was ich gesundheitlich und an Sicherheit brauche. Ich schließe zum Beispiel eine Reiseversicherung ab, die jede Krankenversorgung, Unfall und bei Diebstahl greift. Außerdem ist meine Reise -Apotheke immer ziemlich groß und relativ schwer, aber sie war bisher immer sehr gefragt und wird bei mir auf jeder Reise ein paar Mal benötigt!

Dann natürlich wasserfeste Sonnencreme und Lippenschutz Stift ( ich brauche immer Faktor 50 in den Tropen!! ) und Zink. Da Sonnencreme beim Reisen oft sehr teuer ist, nehme ich immer genug von zu Hause mit. Tampons können schwierig sein zu finden und sind oft auch teuer.

In die Tropen nehme ich auch immer mein Thermal- oder Neoprentop mit, denn selbst dort kann es bei starkem Off-shore oder in kalten Strömungen im Wasser kalt werden. Ich reise immer mit meinem O’Neill Bahia 2/1mm Shorty mit langen Ärmeln und kurzen Beinen! Der is auch praktisch bei grossen Wellen, denn dann kann ich mich voll aufs Surfen konzentrieren und muss mich nicht um mein Bikini kümmern, der evtl. wegrutschen kann! Und er schützt auch gegen mögliche Wasserläuse und Quallen! Außerdem darf auch Vaseline (gegen Rubs), Ductape zum provisorischen Ding Repair sowie eine Ersatz Leash, Finnen und Wachs nicht fehlen. Auch Spanngurte sind praktisch, um das Board auf dem Autodach befestigen zu können. Zusätzlich nehme ich noch Magnesiumtabletten (hilft müden Muskeln sich schneller zu erholen und beugt Krämpfen vor) und Vitamin E mit.