Entfliehe dem grauen Herbstwetter ans Meer

Wenn bei uns die Tage kälter, kürzer und grauer werden, ist irgendwo immer noch Sommer. Und irgendwo rollen immer perfekte Wellen herein. Doch wo soll der Surftrip im Herbst am besten hingehen? Wir haben hier unsere Top 5 Surf-Destinationen für Intermediate Surfer:innen zusammengestellt. Dort erwarten dich konstante Wellen, verschiedene Breaks, und warmes, sonniges Wetter. Also packe dein Boardbag und verlängere deinen Sommer!

Marokko / Imsouane

Marokko ist das ganze Jahr über sonnenverwöhnt und pünktlich zu unserem Herbstanfang startet dort auch die Wellensaison. Tauche in eine fremde Kultur und angenehme Atlantikwellen ein, während du die zahlreichen Spots an der Küste entdecken kannst.

Wie das kleine Fischerdorf Imsouane am Rand des Atlas-Gebirges. Die lange, rechte Welle in der geschützten Imsouane Bay machte das Dorf weltweit bekannt, da hier die längste surfbare Welle in ganz Marokko bricht. An guten Tagen kann die sanfte Longboardwelle bis zu fünfhundert Meter durch die Bucht rollen. Das machte den Spot perfekt für Longboarder:innen und Surf-Anfänger:innen.
Fortgeschrittene Surfer:innen finden beim exponierteren Surfspot Cathedral kraftvoller Wellen, die tendenziell größer sind, als in der geschützten Bucht. Am Cathedral gibt es mehrere Breaks zur Auswahl, die auch Shortboarder:innen gerecht werden.

Weitere gute Surfspots findest du an der gesamten Küste südlich bis Taghazout und nördlich bis Essaouira. Diese sind über die gut ausgebaute Küstenstraße N1 bequem und schnell mit dem Mietwagen, Bus oder Taxi zu erreichen.

Auch und besonders nach dem schrecklichen Erdbeben, das Anfang September Marokko erschütterte, brauchen die Marokkaner:innen unsere Unterstützung und sind auf Tourismus angewiesen. Die Küstenregion wurde von dem Erdbeben nicht stark betroffen und man kann wie gewohnt die Gastfreundlichkeit und die weltklasse Wellen genießen.

Surfen Marokko

Sri Lanka / Südwestküste

Die Insel im Indischen Ozean ist der perfekte Ort, um dem Herbst/Winter daheim zu entfliehen, denn hier kann man das ganze Jahr über bei tropischen Vibes surfen. Endlose Strände mit Kokospalmen, dichter Dschungel, hohe Berge und eine exotische Kultur: Sri Lanka bietet eine würzige Mischung für Surfer:innen. Auch die Surfspots sind abwechslungsreich und perfekt für Intermediates.
In den vergangenen Jahren erlebte Sri Lanka einen riesigen Boom an Surftourismus, was man bei den bekannteren Surfspots oft am eigenen Leib zu spüren bekommt. Doch der Strom an Surftourist:innen brachte auch mehr Infrastruktur – mit hippen Cafés, Restaurants und stylischen Unterkünften. So kann man es sich in Sri Lanka richtig gut gehen lassen, denn die Preise sind relativ günstig und das Essen sehr lecker!

Die Spots an der Ostküste (rund um Arugam Bay) laufen von Mai bis Ende September, dann erwachen von Oktober bis April die Breaks im Südwesten zum Leben. Ein Tipp ist die Shoulder Season (November und April), dann hat man echte Chancen noch leere Line-ups zu finden, da die meisten Surfer:innen erst später anreisen.

Sri Lanka Surf

An der Südwestküste Sri Lankas spielt sich das meiste zwischen Hikkaduwa bis Matara ab und bietet eine große Vielfalt an Spots. Typisch für Sri Lanka ist, dass morgens cleane Bedingungen herrschen, bevor es gegen Mittag meistens zu windig und verblasen wird. Nach einem relaxten Tag kann man sich aber in der Regel auf eine Sunset-Session freuen, denn der Wind nimmt in der Regel abends wieder ab.

Eine große Auswahl an Surfspots findest du rund um Midigama und Madhia – auch eine Suche nach leeren, unbekannteren Buchten lohnt sich!

Sri Lanka Surfen

Lanzarote / Kanarische Inseln

Noch Teil Europas, aber doch mit ganz eigenem Flair, versprechen die Kanarischen Inseln den Endless Summer mit kraftvollen Wellen und beeindruckenden Vulkanlandschaften.
Jede, dersieben Inseln ist unterschiedlich – Wellen und Wärme findet man aber überall, das ganze Jahr über. Auch auf Lanzarote laufen ganzjährig einige weltklasse Surfspots, die im Winter und Frühling mit ihren powervollen, großen Wellen viele Surfer:innen aus ganz Europa anziehen. Im Sommer und Herbst finden Surf-Anfänger:innen und Intermediates spaßige Bedingungen bei angenehm, warmen Wassertemperaturen.

Caleta de Famara liegt an der Nordwestküste von Lanzarote am Fuß des Risco de Famara, einem steilen Bergmassiv. Entlang des Riscos erstreckt sich der sechs Kilometer lange Strand, der der beste Spot für alle Surflevels ist. Dieser Beachbreak läuft besonders bei Swell aus W, NW und N und funktioniert bei allen Tides. Man hat somit die Möglichkeit den ganzen Tag lang zu surfen und kann sich dabei einen der unzähligen Peaks aussuchen, je nachdem ob man lieber Lefts oder Rights surft.

Weiter südlich, nicht unweit von Famara, gelangt man an den bekanntesten und qualitativ besten Reefbreak der Insel: La Santa. Insgesamt hat man hier drei Breaks. Izquierda, die berühmte Linke, die barrelt, ist vor allem den Locals vorbehalten. Wenn man dennoch an kleineren Tagen raus möchte, sollte das Level mindestens advanced sein. Derecha, auf der rechten Seite, ist eine sehr kraftvolle und schnelle Welle. Sie bricht immer an derselben Stelle über relativ seichtem Wasser. Auch hier sollte man nur rauspaddeln, wenn man tatsächlich weiß, was man tut. El Centrito ist die Welle in der Mitte, weiter vorne zwischen Izquierda und Derecha. Man sollte sich von dem Schild „Locals only Canarias“ am Eintritt zum Spot nicht abschrecken lassen. Ein freundliches hola! und ein breites Grinsen wirkt meistens ansteckend. Außer man trifft vielleicht auf eines der harschen Local-Girls, aber wie überall gilt, solange man sich respektvoll verhält, handelt man sich auch keinen Ärger ein.

Wenn der Swell im Nordwesten zu groß oder zu powervoll ist, sollte man versuchen Wellen auf der anderen Seite der Insel zu finden. Für Intermediates bietet sich da zum Beispiel Arrieta an. Hier findet man eine linksbrechende Welle auf dem sandigem Strand La Garita, den man einfach an seinem Pier erkennt. Wenn der Spot läuft, läuft er den ganzen Tag.

Lanzarote Famara
Surfen auf Lazarote

Philippinen / Siargao Island

Mit den über 7000 Inseln sind die Philippinen ein noch recht unerschlossener Surf-Traum. Entlang der Pazifikküste und dem Südchinesischen Meer sind nur wenige Surf-Hotspots entstanden. Neben La Union und Baler auf Luzon lockt vor allem die kleine Insel Siargao im Nordosten von Mindanao Surfer:innen und Party-People an. Die tropfenförmige Insel hat trotz Covid und einem verheerenden Taifun, der 2021 fast die gesamte Infrastruktur der Insel zerstörte, einen rasanten Boom erlebt, der immer noch andauert. Grund sind die traumhaften Sandstrände, glasklaren Wellen und inzwischen auch die lebhafte Partyszene.

Die beste Surfsaison auf Siargao Island ist im Herbst, während es in unseren Wintermonaten zwar die größten Wellen, aber auch viel Regen und Wind gibt. Im Sommer kommen vorrangig Fans von kleinen Wellen und Longboarder:innen voll auf ihre Kosten. Während die rechte Barrel Cloud 9 die bekannteste Welle von Siargao ist, stellt sie doch eine Ausnahme dar: Nicht jede Welle auf der Insel ist so schnell, steil und seicht …

Rund um Siargao findet man zahlreiche Reefbreaks, die tendenziell eher kraftvoll sind und in unterschiedliche Richtungen ausgerichtet sind. Sandige Beachbreaks gibt es hier nicht, dafür leuchtend blaues Wasser und Outerreefs, die an guten Tagen in Perfektion laufen. Man kann Glück haben und die Wellen nur mit einer Handvoll Surfer:innen teilen, oder es sind bereits zehn Boote voller surf-hungriger Locals und Tourist:innen am Break. Für Anfänger:innen eignen sich besonders die Spots Jacking Horse, Daku Island und Gwan, der bei großem Swell mit kleinen, cleanen Wellen punktet.

Das rasante Wachstum der Insel bringt neben vollen Line-ups aber auch eine bessere Infrastruktur, eine große Auswahl an Unterkünften, Restaurants, Bars und Sportstudios sowie Partys und Shops.

Surfen auf Siargao

Portugal / Algarve

 

Portugal und insbesondere die Algarve sind einer der beliebtesten und besten Winter-Escapes für Surfer:innen. Die wunderschönen Felsküsten an der Algarve bieten wellen hungrigen Surfer:innen das ganze Jahr über milde Temperaturen, entspannte Vibes und konstante Wellen. Selbst im Winter kannst du tagsüber im T-Shirt am Strand sein und zwischen den Surfsessions leckeren Galao und Pasteis de Nata im Strandcafé genießen.

Neben den warmen Temperaturen sind für uns Surferinnen natürlich die Wellen ausschlaggebend: und hier punktet der Südwesten von Portugal mit zwei unterschiedlich ausgerichteten Küsten! An beiden Küsten gibt es unzählige Beachbreaks zur Auswahl, umgeben von malerischen, farbenfrohen Klippen, die eine wunderschöne Kulisse für deine Surf-Sessions bieten.

Wenn es an der Westküste zu groß und stürmisch ist, findest du an der Südküste mit großer Wahrscheinlich kleinere, cleane Wellen. Außerdem hast du die Auswahl zwischen zahlreichen Beach- und Reefbreaks, die sich meist über breite Buchen erstecken und sich die Crowd so ganz gut verteilen kann. Mit einem geländetauglichen Auto, etwas Glück und Local-Wissen, finden sich auch noch leere Line-ups.

An den Surfspots findest du eine große Auswahl an Surfschulen, Surfboard-Rentals und natürlich Surfcamps, wo du deine Skills verbessern und Surfen lernen kannst. Die relative kurze Anreise und die günstigen Preise sind ebenfalls ein wichtiger Pluspunkt für dieses schöne Fleckchen Erde.

Surfen Algarve, Surferin

Du möchtest am liesbsten sofort deine Koffer Taschen und den Wellen hinterherjagen? Dann haben wir mit unserem Surfcamp Guide einige gute Surfcamps an den jeweiligen Destinationen für dich zusammengestellt!

Noch mehr Tipps und Stories rund ums Surfen findest du in der neuen Surf-Ausgabe „The Power of Waves“

The Power of Waves

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Surf Issue 23

Surfen verändert Leben – wer einmal eine Welle gesurft ist, kann das bestätigen. Vielleicht zaubert es dir ein Lächeln auf die Lippen, vielleicht bringt es dich zum Verzweifeln, vielleicht verändert es aber dein ganzes Leben… In „The Power of Waves“ feiern die gesamte Gefühlspalette, die uns diese intensive Leidenschaft beschert. Freu dich auf 100 Seiten Leidenschaft und Emotionen!