Elena Hight hat als Contest-Fahrerin vieles erreicht. Die 31-jährige Amerikanerin kann auf zahlreiche X-Games Medaillen zurückblicken, hat an Olympia teilgenommen und braucht sich mit ihren Contest-Erfolgen wirklich nicht zu verstecken. Doch mitten in ihrer Karriere orientiert sie sich um, und entdeckt das Freeriden für sich. Ihren Weg von der Contest-Fahrerin ins Backcountry dokumentiert sie im Streifen Blank Canvas, einem Must-See für diesen Winter. Wir haben uns mit Elena über ihren Werdegang unterhalten…
Übrigens: Elena ziert auch das Cover der aktuellen Golden Ride Ausgabe „Get out there“
Hallo Elena, wie geht es dir? Wo bist du im Moment? Wie ist die Situation in den USA? Hat deine Saison bereits begonnen?
Ich bin gerade über Thanksgiving bei meiner Familie auf Hawaii. Reisen ist in den USA immer noch etwas schwierig, daher freue ich mich umso mehr meine Familie wieder zu sehen. Ich habe sie seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Aber meine Saison fängt auch bald an, und ich kann es wirklich kaum erwarten!
Ich habe mir neulich den Trailer für Blank Canvas angesehen und freue mich schon riesig auf den Full Movie. Wann und wo gibt es den zu sehen?
Danke! Blank Canvas gibt es derzeit nur auf TGRtv zu sehen, ab dem 12. Dezember gibt es ihn dann aber bei allen Streaming-Apps zum Download.
Du warst eine super erfolgreiche Contest-Riderin. Wie kam es, dass du mit dem Freeriden angefangen hast?
Freeriden hat mich schon immer begeistert und in den letzten Jahren hatte ich das Glück, zu einigen Backcountry-Trips eingeladen zu werden, die das Feuer in mir entfachten. Ausschlaggebend war aber ein Trip mit Jeremy Jones für seinen Film Ode to Muir. Dadurch wurde mir klar, dass ich wirklich weiter wachsen und mich auf neue Art und Weise herausfordern wollte. Das Backcountry ist ein ganz neues Abenteuer auf dem Snowboard und erfordert eine Menge neuer Skills – aber es bietet auch so viele neue Möglichkeiten, so viele neue Gipfel und neue Abenteuer. Das hat mich gereizt diesen neuen Weg weiterzugehen.
Wie war es nach so vielen Jahren etwas Neues zu beginnen?
Seine Komfortzone zu verlassen und etwas Neues zu beginnen, bringt immer seine Herausforderungen mit sich. Es ist nicht einfach von vorne anzufangen. Man muss sich darauf einstellen, Anfänger zu sein und auch bereit sein, an etwas zu scheitern.
Dieses neue Kapitel hatte viele Höhen und Tiefen, aber es hat mich definitiv als Person und Snowboarderin in einer Weise wachsen lassen, von der ich nicht geglaubt habe, das es möglich wäre – auf jeden Fall nicht, wenn ich mich weiter auf Contests konzentriert hätte.
Dieser Weg, auf der ich mich befinde und den ich mit anderen teile, ist Teil der Botschaft und Absicht hinter Blank Canvas… Ich hoffe, dass ich die Menschen dazu inspirieren kann das Risiko einzugehen und ihrem Herzen zu folgen.
Was steht hinter dem Namen Blank Canvas? Wer kam auf den Namen?
Der Name Blank Canvas entstand aus der Zusammenarbeit zwischen TGR und mir. Er bezieht sich auf die leere Leinwand, also Blank Canvas, die mit einer neuen Karriere einhergeht und die man völlig individuell gestalten kann. Ich sehe auch die Berge als eine leere Leinwand. Als Snowboarder haben wir alle die Möglichkeit, unsere eigenen Linien in die Berge zu malen und unsere eigenen Spuren zu hinterlassen. Blank Canvas steht für die Freiheit, für die Snowboarden steht, und etwas Neues zu beginnen.
Wo warst du für den Film? Im Trailer konnte ich schon ein paar Szene aus Japan erkennen. Wo warst du sonst noch? Wo hat es dir am besten gefallen?
Wir haben in Japan, Tahoe und Britisch Columbia gedreht. Ich liebe jeden dieser Orte aus verschiedenen Gründen, aber ich würde sagen, dass mich mächtige Berge anziehen. In Tahoe und BC konnte ich in ein paar Big Mountain Lines fahren, das hat mir sehr gut gefallen.
Für Blank Canvas warst du mit Travis Rice, Hana Beaman, Jake Blauvelt, Jeremy Jones und vielen anderen erfahrenen Backcountry-Ridern im Gelände unterwegs. Wie war das?
Ja, für den Film war ich mit vielen großartigen Snowboardern unterwegs. Jeder von ihnen hatte im Laufe der Jahre seinen eigenen Einfluss auf mich und meine Karriere. Mit ihnen zu filmen, hat einen Traum von mir wahr werden lassen.
Mit wem hattest du den am meisten Spaß da draußen?
Oh Gott, das ist schwer zu sagen. Jeder Trip war anders und alle waren einfach toll!!!
Was war das Beste daran für Blank Canvas zu filmen?
Das Beste am Filmen waren die Menschen: Die Rider und die Media Crew, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Alte Freunde und neue Freundschaften, die während dem Filmen entstanden sind. Die Menschen sind es, die diese Erfahrungen unvergesslich machen.
Und was war das Schlimmste?
Puhhh… es gab eine Menge Herausforderungen, aber ich kann nicht sagen, dass es einen schlimmsten Moment gab.
Und was konntest du für dich mitnehmen?
Ich habe in den letzten Jahren so viel gelernt; unzählige Lektionen, jeden Tag. Die wichtigste Lektion ist jedoch Geduld zu haben, daran arbeite ich jedes Mal, wenn ich in den Bergen bin. Man kann die Natur nicht drängen und man kann das Filmen nicht erzwingen. Man muss nur lernen, geduldig zu sein und sich darauf vorzubereiten, die Dinge zu nehmen wie sie kommen.
Erzähl uns ein bisschen etwas über dein Setup. Mit welchen Boards machst du das Gelände unsicher?
Seit zwei Jahren bin ich mit Jones unterwegs. Ich habe schon den gesamten Quiver durch, aber das Flagship ist mein absoluter Favorit. Dieses Board wurde fürs Freeriden entwickelt. Es ist schnell und poppig, die Kanten halten und es hat einen super Float. Es ist der ultimative Shred Stick.
Und was hast du im Backcountry immer dabei?
In meinem Rucksack habe ich immer ein kleines „Go-To-Kit“ mit Wasser, Clif Bars und Bloks, extra Klamotten für den Fall, dass es kalt wird, einem Erste-Hilfe-Set, einem Ersatzglas für die Goggle, Sonnenbrille, Schraubenzieher und eine Abziehklinge.
Jetzt, wo du beide Welten kennst, was gefällt dir besser? Freestyle und Contests, oder Freeriden und Splitboarden?
Das kann man nicht vergleichen, es ist wie Yin und Yang und ich liebe sie beide. Ich mag es immer noch, Laps im Park und in der Pipe zu drehen. Ich könnte mich nie für das eine oder das entscheiden – und das Beste am Snowboarden ist, dass es uns allen die Freiheit gibt, uns auf unterschiedliche Weise auszudrücken!
Zurück zu deinen Wurzeln. Du bist auf Hawaii geboren. Wie hast du mit dem Snowboarden angefangen?
Mein Vater war sein ganzes Leben lang Surfer, aber er lernte auch das Snowboarden, als es gerade anfing. Als wir in die Berge umzogen, brachte er als erstes der gesamten Familie das Snowboarden bei. Damals war ich sechs Jahre alt, und habe nie zurückgeblickt!
Als Hawaiianerin gehst du aber sich auch gerne Surfen, oder?
Ich liebe Surfen! Wäre ich nicht Snowboarderin, würde ich auf jeden Fall meine ganze Zeit im Meer verbringen.
Was machst du wenn du nicht gerade am Snowboarden bist?
Ich liebe es, draußen zu sein, daher verbringe ich einen großen Teil meiner Zeit in der Natur. Wandern, Fahrradfahren, Surfen, Yoga, Laufen… alles, was mich in Bewegung hält und an der frischen Luft ist!
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Ich habe mich den Bergen verschrieben. Da ich gerade erst begonnen habe, die Möglichkeiten des Freeridens zu entdecken, kann es kaum erwarten zu sehen, was die Zukunft bringt.
Last Words:
Ich hoffe, euch gefällt Blank Canvas. Holt euch den Film ab dem 12. Dezember!