Ein Blick hinter die Kulissen bei FOCUS Bikes

 

Designed in Germany – das ist nicht nur ein Qualitätsmerkmal für Autos, sondern auch für Bikes. Ein Hersteller aus Deutschland ist FOCUS Bikes. Die Marke sitzt in Stuttgart und hat von Rennrad über Gravel bis E-Mountainbike alles im Repertoire, was Spaß macht. Wir haben hinter die Kulissen geblickt, spannende Frauen getroffen und sie nach ihrem Job und ihrem Werdegang gefragt…

Ride Together. Ride Beyond. Diese starken Worte sind mehr als nur ein Slogan für FOCUS. Sie verkörpern eine gelebte Philosophie, die das Radfahren zu einem gemeinschaftlichen Abenteuer erhebt, das weit über bloße Fortbewegung hinausgeht.

Egal, ob es eine entspannte Ausfahrt durch die freie Natur oder ein außergewöhnliches Abenteuer, bei FOCUS Bikes dreht sich alles darum, gemeinsam mehr zu erreichen und den Fahrspaß zu maximieren. Seit der Gründung im Jahr 1993 hat sich die Marke einen Ruf für höchste Qualität, Leidenschaft und Innovation erarbeitet. Das breite Spektrum an Bikes, von Rennrädern über Gravelbikes bis hin zu E-Mountainbikes, spiegelt die Vielfalt und den Enthusiasmus wider, der das Herzstück der Marke ausmacht.

Doch wer steckt hinter dieser Leidenschaft? Wir haben einige der tollen Frauen bei FOCUS etwas näher kennengelernt.

Anja – Team Lead Customer & Consumer Care

 

  • Alter: 34
  • Job: Team Lead Customer Care national & Consumer Care
  • Studium/Ausbildung: Bürokauffrau
  • Bikes: JAM, FOCUS SAM, JAM², FOCUS SAM², IZALCO MAX und ATLAS
  • Lieblings-Trail: flowig mit machbaren, technischen Passagen
  • Bike-Tage pro Jahr: ca. 120
  • Bike-Motto: No pain, no gain

Hi Anja, was hast du gelernt und wie bist du dann bei FOCUS Bikes gelandet?

Hallöchen!

Ich habe ursprünglich eine Ausbildung zur Bürokauffrau im Bereich Sanitär gemacht. Danach bin ich tatsächlich relativ schnell zu FOCUS Bikes gekommen. Einen Tag, nachdem ich dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung stand, hat die HR-Abteilung von Derby Cycle Werke mein Profil im Jobcenter-Pool gefunden und mich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. So bin ich durch Zufall in der Serviceabteilung bei Derby Cycle gelandet. Aus Derby Cycle Werke wurde mit der Zeit dann die Kalkhoff Werke GmbH und seit letztem Jahr sind wir die FOCUS Bikes GmbH.

Was sind deine täglichen Aufgaben als Team Lead Customer Care?

Ich bin ein bisschen „Mädchen für Alles“. In erster Linie bin ich für die Belange meines Teams zur Stelle: Geht es allen gut? Kann mein Team gut arbeiten? Wo gibt es Schwierigkeiten?

Darüber hinaus kümmere ich mich viel um die Abstimmung mit anderen Abteilungen, mit denen wir zusammenarbeiten, wie beispielsweise Logistik, Werkstatt oder Finanzbuchhaltung. Aber auch Projekte, wie die Einführung neuer IT-Tools, fallen mit in meinen Aufgabenbereich.

Bei alldem steht für mich ein guter Service für unsere Kund:innen an oberster Stelle. Laufen unsere Prozesse problemlos und sind sie für unsere Kund:innen umsetzbar? Wo sind unsere Schwächen? Wo oder wie können wir besser werden?

Mein Alltag ist ein guter Mix aus super vielen verschiedenen Themen, was jeden Tag aufs Neue besonders abwechslungsreich und herausfordernd macht. Da ist es gut, dass ich Herausforderungen mag. 🙂

Welche Eigenschaften und Fähigkeiten sind in deinem Job besonders wichtig?

Ich denke, Empathie ist im Umgang mit anderen Menschen das A und O. Egal, ob es um mein Team oder den Umgang mit unseren Kunden:innen geht. Genau das kann aber auch eine große Herausforderung sein, weshalb ein gewisses Maß an Belastbarkeit von Vorteil ist. Für mich speziell sind aber auch Service- und Ergebnisorientierung extrem wichtig. Denn ich bin auch dafür verantwortlich, die Interessen meines Team und unserer Kund:innen zu vertreten.

Wie wichtig ist es für dich, dein Hobby und Beruf zu verbinden?

Damals, als ich bei FOCUS angefangen habe, hatte ich mit Fahrrädern noch gar nichts am Hut. Im Laufe der Zeit habe ich mehr und mehr meine Liebe zum Radfahren und damit auch für die Arbeit entdeckt. So hat mein Job erst richtig Geschwindigkeit aufgenommen, weil ich dann mehr über Räder lernen und die Materie besser verstehen wollte.

Hätte ich mittlerweile nicht eine solche Leidenschaft für das Fahrrad und somit auch für den Job entwickelt, wäre ich heute vermutlich nicht die Person in dieser Position, die ich nun bin. Das Radfahren hilft mir immer wieder dabei, Grenzen neu zu stecken, Motivation zu finden und von meinen Kraftreserven zu zehren. Daher ist es elementar wichtig für mich, beides miteinander zu verbinden.

Davon abgesehen ist es super hilfreich, die Produkte, für die man den Service leistet, auch selbst zu testen. So lernt man spielend einfach die Räder kennen und hat im Handumdrehen die richtige Lösung parat. 🙂

Ilona – Project Manager Digital

  • Alter: 29
  • Job: Project Manager Digital
  • Studium/Ausbildung: Master of Arts in Media and Data-driven Business
  • Bikes: ATLAS und PARALANE
  • Lieblings-Trail: Schotter und Straße
  • Bike-Tage pro Jahr: ungefähr 50 plus Commuting
  • Bike-Motto: “Ich schaffe das!”

Hallo Ilona, was macht deinen Job bei FOCUS so besonders?

Mein Job bei FOCUS ist definitiv keiner, mit dem ich salopp gesagt von 9 bis 17 Uhr „einfach nur Geld verdiene“. Für mich macht vor allem unser Gemeinschaftsgefühl den Arbeitstag besonders. Ich kann in der Mittagspause mit meinen Kolleg:innen gemeinsam Radfahren gehen, kochen, Sport machen oder treffe sie abends in einer Yoga-Stunde. Außerdem stellen wir uns neuen Herausforderungen, wie beispielsweise einem neuen Trail, sehr oft gemeinsam. Oder wir fordern uns dann gegenseitig auch mal heraus, um zu sehen, wer schneller den Berg hochkommt.

Welchen Stellenwert hat Biken in deinem Leben und wie ist es, deine Leidenschaft mit dem Beruf zu verbinden?

Für mich ist mein Bike zum einen ein tägliches Fortbewegungsmittel. So habe ich dank der Flexibilität mit meinem Rad inzwischen kein Auto mehr, da ich problemlos auch ohne zurechtkomme.

Zum anderen bin ich die klassische PARALANE- oder ATLAS-Fahrerin, die einfach raus in die Natur will. Ich liebe es, auch mal lange Touren zu fahren oder einen Bikepacking-Trip zu machen. Mehr Kilometer zurücklegen, als es zu Fuß jemals möglich wäre und auch mal in abgelegene Ecken zu kommen, die ich dank meiner eigenen Muskelkraft kennenlerne. Gerne quäle ich mich dabei auch mal ein bisschen, aber vor allem geht’s mir um schöne Erlebnisse mit anderen Menschen.

Wie war dein beruflicher Werdegang und was sind deine Aufgaben als Project Manager Digital?

Nach meinem Bachelorstudium habe ich zunächst in einer Agentur für regionales Online-Marketing gearbeitet, bevor ich mich für einen Dualen Master bei FOCUS Bikes entschieden habe. Seitdem bin ich im Bereich Digital – ein sehr breites Umfeld mit vielen verschiedenen Aufgabengebieten. Meine Tätigkeiten liegen vor allem bei E-Commerce-Themen: von der Implementierung neuer Tools bis hin zu rechtlichen Themen kann hier alles mit dabei sein.

Bianka – Senior Product Designer

  • Alter: 35
  • Job: Senior Product Designer
  • Studium/Ausbildung: Bachelor of Arts in Industrial Design
  • Bikes: Alle FOCUS Bikes, die ich selbst designed habe
  • Lieblings-Trail: Bike Park in Serfaus
  • Bike-Tage pro Jahr: Statistiken sind mir persönlich nicht wichtig, Hauptsache ich habe Spaß aufm Rad! 😊
  • Bike-Motto: Wenn der Kopf sagt: „Heute klappt’s!“, dann klappt das auch.

Hi Bianka, was können wir uns unter dem Job Senior Product Designer vorstellen?

Als Senior Product Designer bin ich Teil des Engineering-Teams und gestalte alle Rahmen und Anbauteile, die bei FOCUS entwickelt werden.

Beim Design unserer Bikes starte ich jedes Projekt erstmal relativ frei mit Skizzen, um Konzepte zu erstellen. Wenn es dann an die Ausarbeitung der Entwürfe geht, kommen Rahmen-Geometrien und Anbauteile als wichtige Vorgaben hinzu.

Dabei schaue ich, dass wiederkehrende Design Elemente die Formsprache von FOCUS widerspiegeln. Ziel ist es, am Ende eine FOCUS Bikes Kollektion zu entwickeln, die einen einheitlichen Look ausstrahlt. Dennoch ist es mir wichtig, dass sich unsere Produkt-Plattformen durch einzelne Designmerkmale unterscheiden lassen, um so den Charakter von jedem Bike für unsere Kunden:innen zum Ausdruck zu bringen.

Im weiteren Entwicklungsprozess unterstütze ich mein Team dann auch bei der dreidimensionalen Ausarbeitung der Bikes. So können wir Hand in Hand arbeiten und bis zum Ende der Entwicklung sicherstellen, dass alle relevanten Details umgesetzt werden und unsere Produkte eine entsprechende Design-Qualität haben.

Was hast du studiert und welcher Aspekt an deiner Arbeit gefällt dir am besten?

Nach meinem Abi habe ich zunächst eine Ausbildung als Technische Produktdesignerin gemacht. Das war eine perfekte Basis für mein Studium danach, weil ich die Konstruktion in CAD-Programmen und das Erstellen von technischen Zeichnungen gelernt habe. Im Bachelor-Studium habe ich dann Industrial Design in Pforzheim studiert, was viel auf Designzeichnen, Formsprache und Modellbau ausgelegt war. Hier konnte ich mich dann künstlerisch ausleben und viel über Entwurfstechniken lernen.

Am besten gefällt mir an meinem Job, dass alles, was ich entworfen habe, irgendwann als reales Produkt erhältlich ist. Mein absolutes Highlight war, als ich den Prototypen meines ersten, selbst-designten Rades eigens zusammengebaut habe und damit anschließend die Trails in Stuttgart gefahren bin. Nach all den Höhen und Tiefen, die man in einem Entwicklungsprozess durchlaufen ist, fühlt es sich am Ende richtig gut an, das Resultat seiner Arbeit zu sehen und selbst zu fahren.

Wie ist es in der Bike-Branche zu arbeiten? Was sind die Vor- und Nachteile?

Ich arbeite sehr gerne in der Bike-Branche, weil die Entwicklungszeiten im Vergleich zu anderen Branchen relativ kurz sind. Wenn ich dann das Ergebnis meiner Arbeit auf dem Trail oder der Straße fahren sehe, macht mich das persönlich sehr stolz.

Dass die Entwicklungszeiten so kurz sind, ist jedoch gleichzeitig auch der Nachteil. Wir müssen jederzeit den Trends voraus sein, so dass wir dann auch mit dem richtigen Produkt zur richtigen Zeit am Markt sind. Zudem bietet ein Bike relativ wenig „Fläche“ für Produkt Design, wenn man es zum Beispiel mit einem Auto vergleicht, da lediglich der Rahmen und die eigens entwickelten Anbauteile Alleinstellungsmerkmale für die Marke darstellen.

Deshalb sollte man sich als Designerin für Fahrräder bewusst sein, dass ein Fahrrad sehr viel Detailliebe ist. Und ich liebe Details!

 Marjam – Graphic Designer  

  • Alter: 30
  • Job: Graphic Designer
  • Studium/Ausbildung: Bachelor of Arts in Mediendesign
  • Bikes: VAM² SL und JAM 6.0
  • Lieblings-Trail: einen einzelnen Trail gibt es gar nicht, aber ich bin wirklich großer Fan vom Bikepark Geißkopf
  • Bike-Tage pro Jahr: 60
  • Bike-Motto: Never ride alone

Hi Marjam, kannst du uns bitte kurz deinen beruflichen Werdegang beschreiben und wie du schließlich bei FOCUS gelandet bist?

Nach meinem Dualen Mediendesign Studium habe ich ganz klassisch in einer Stuttgarter Kommunikationsagentur gearbeitet. Von dort bin ich nach ein paar Jahren in eine andere kleine Agentur gewechselt, die sich auf eCommerce-Themen spezialisiert hat. Nach ein paar Jahren wurde der Drang in mir immer größer, mit meiner Arbeit entweder etwas Sinnvolles anzustellen, was einen Impact hat, oder etwas zu tun, an dem ich selbst wirkliches Interesse habe. Denn um ehrlich zu sein konnte der Kundenstamm der Agentur mir leider beides nicht bieten.

Und so ging ich ganz in Ruhe auf Jobsuche. Nach einer Weile hatte ich dann Glück und es wurde eine Grafik-Stelle bei FOCUS ausgeschrieben, auf die ich mich beworben habe. Und siehe da: Seitdem bin ich hier.

War es dir wichtig, in der Bike-Branche zu arbeiten? Und inwiefern beeinflusst das deine kreative Arbeit?

In erster Linie war es mir wichtig, irgendwo zu arbeiten, wo meine eigenen Interessen meine Arbeit beeinflussen können, da meine Kreativität hiervon stark abhängt. Wenn ich mich nicht wohl fühle und an einem Thema kein Interesse habe, kommt bei mir wenig Kreatives raus.

Da ich seit vielen Jahren passionierte Mountainbikerin bin, war die Bike-Branche für mich da natürlich wie die Kirsche auf der Torte. Durch meine eigenen Erfahrungen auf verschiedenen Rädern, meine Bike-Trips und die damit verknüpften Erinnerungen fällt mir eigentlich immer etwas Kreatives ein. Und wenn ich mal wirklich festhänge, fahr’ ich einfach eine Runde MTB.

Was sind deine täglichen Aufgaben und woher ziehst du deine Inspiration dafür?

Ich erstelle den Content für unsere Bike Launches wie Fotos, Videos und Graphics für die Website oder auch Digital Advertising. Ansonsten unterstütze ich unsere Kommunikation für den Handel mit beispielsweise Point of Sale Konzepten. Und ich entwickle selbst noch eigene, kreative Ideen über neuen Content, den wir noch erstellen könnten.

Meine Inspiration ziehe ich schon viel aus dem Radfahren. Frische Luft und Bewegung fördern bei mir einfach die Kreativität. Ansonsten mache ich zwischendrin auch gerne mal Pausen, quatsche mit Kolleg:innen über komplett andere Themen oder gehe runter in unsere Werkstatt, um mich da ein bisschen berieseln zu lassen.
Und manchmal hilft auch einfach der ganz klassische Weg: gucken was gerade grafisch modern ist und was andere Firmen oder ganz andere Branchen so tun.

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