Das Mulit-Boardsport-Talent
Leilani Ettel gewinnt bei der Junioren Weltmeisterschaft Bronze in der Halfpipe
Leilani Ettel wuchs quasi mit den Boards unter ihren Füßen auf. Ob Snowboard, Skateboard oder Surfboard, solange sie seitlich auf einem Board steht, ist sie in ihrem Element. Sie ist im Deutschen Snowboard Nationalteam, für das sie in der Halfpipe antritt und sicherte sich am Wochenende zum zweiten Mal die Bronzemedaille bei der Junioren Weltmeisterschaft. Wir sprachen mit ihr über ihre Leidenschaften und wie sie es schafft Schule und ihre Snowboardkarriere unter einen Hut zu bekommen.
Hi Lani, wie schaffst du es Schule und Snowboarden unter einen Hut zu bringen?
Bei allem versuche ich einfach sehr effizient zu sein – nicht rumtrödeln. Das ist nicht immer einfach, aber es gibt schon auch mal Auszeiten. Ich habe schon immer in der Schule gute Noten schreiben müssen, damit die vielen Beurlaubungen fürs Snowboarden auch genehmigt wurden und jetzt ziehe ich so noch das letzte Jahr Q12 durch. Wenn ich unterwegs bin, schicken mir zum Glück meine Freunde aus den Kursen den Unterrichtsstoff und ich arbeite so gut es geht anhand der Schulbücher alles nach – ich versuche auch so wenig Klausuren wie möglich nachschreiben zu müssen. Dieses Jahr ist mein letztes Schuljahr, ab Mai schreibe ich Abitur, d.h. jetzt wird’s etwas stressiger. Aber ich versuche mich dieses Jahr mit Contests nicht so verrückt zu machen, möchte einfach super viel Fahren gehen, viel Spaß haben, auch wieder Routine bekommen, damit ich nach dem Abitur dann Vollgas geben kann.
Du scheinst dich auf dem Skate-, Surf- und Snowboard sehr wohl zu fühlen. Gibt es eine Sportart die bei dir im Fokus liegt?
Das frage ich mich auch manchmal…. Aber da es ja auch von den Umständen abhängt, was man gerade machen kann, ist einfach die Abwechslung toll. Wenn ich in der Schule bin, geht am Nachmittag einfach nur schnell mal ne Stunde im Wacker Skatepark, wenn ich mehr Zeit habe, eine Session am Eisbach. Wenn ich in den Ferien zum Surfen am Meer bin, gibt es nichts Schöneres für mich, aber wenn ich dann im Winter auf dem Berg stehe, ist es das Gleiche. Ich genieße immer das, was ich gerade mache und zum Glück haben meine Eltern immer prima dafür gesorgt, dass alle drei Boards bei uns zum Einsatz kommen.
Welche Tipps hast du für Snowboarder, die nicht so oft aufs Board kommen und sich verbessern möchten?
Skateboard fahren. Immer! Einfach aus dem Haus gehen und losfahren. Ollies, Slides usw. oder in die Parks und Bowls. Skaten ist so vielfältig. Ich finde es aber schade, wenn man das nur aus Trainingsgründen macht. Skateboarden ist nicht lediglich Ersatz oder eine „Trainingsmaßnahme“. Skateboarding rules!
Was ich direkt als Training fürs Snowboarden mache ist Trampolinspringen, um die verschiedenen Tricks zuerst auf dem Trampolin zu üben, bevor ich sie im Schnee versuche. Und da so ein Tag auf dem Berg auch sehr anstrengend sein kann, hilft natürlich auch eine generell gute Fitness.
Wie oft und wo trainierst du?
Wenn ich in München bin, geh ich so oft wie möglich neben der Schule zum Surfen an den Eisbach oder auch in die Jochen Schweizer Arena, die Team Sessions da sind einfach unschlagbar. Zum Skateboarden gehe ich gern in den Hirschgarten oder Vert Ramps. Dann mache noch 3-4 Mal die Woche reines Krafttraining – das ist auch wichtig, wenn man einen Tag am Berg gut wegstecken will – und ca. 1 Mal pro Woche gehe ich Trampolin springen.
Was sind deine Träume für die Zukunft?
Zum Träumen bleibt mir grad nicht so viel Zeit – jetzt möchte ich einfach erstmal die Schule ordentlich abschließen und versuche trotzdem, dass ich richtig viel zum Snowboarden komme. Durch die Kreuzbandverletzung ist der Traum, bei Olympia 2018 in Peyonchang zu starten natürlich geplatzt. Darum liegt ein Fokus beim Snowboarden natürlich jetzt auch auf Olympia 2022 in China.
Was mir in den letzten Jahren super gefallen hat, war das viele Reisen. Mit meiner Familie bin ich schon viel herumgekommen, Kalifornien, Hawaii, Indonesien, aber auch viel durch Europa. Ich möchte noch so viel von der Welt sehen und das am besten mit allen drei Brettern im Reisegepäck.
Behind the white horizon
Nach dem ersten Schneefall sind die Berge, die du noch vom Sommer kennst, kaum wiederzuerkennen und verwandeln sich täglich. Der Winter mag als ruhige Zeit gelten, doch in den Bergen ist alles ist im Fluss. Nichts bleibt wie es ist und alles kann sich über Nacht verändern. Alles ist möglich und das macht den Winter so magisch. In dieser Ausgabe drehen sich die Storys natürlich wie immer über mutige Frauen. Es geht um Sanftheit, Heimat, Abenteuer und Gemeinschaft. Um Surfen im Schnee und auf Wasser!