Jess Kimura

Selbstständig mit Balance Boards

Wenn es das richtige Produkt für die eigenen Bedürfnisse nicht gibt, muss man es eben selbst machen. So fängt die Geschichte vieler junger Gründer:innen an – auch die Geschichte hinter kolibri boards. Angie war auf der Suche nach dem perfekte Balance Board und ist nicht fündig geworden. Also hat sich zusammen mit ihrem Partner Jonas an die Arbeit gemacht…

 

  • Name: Angie Weiß
  • Alter: 31
  • Wohnort: Bielefeld
  • Job: Gründerin und Geschäftsführung kolibri boards GbR

Hi Angie, wie entstand die Idee zum kolibri board? 

Im Sommer 2019 stand ich zum ersten Mal auf einem Balance Board. Beim Wakeboarden lag immer eins bereit, sodass ich mich in jeder freien Minute, die ich nicht im Wasser war, auf dieses Board gestellt habe. Ich wollte unbedingt besser werden, die Balance finden und das Brett unter meine Kontrolle bringen. Anfang 2020 habe ich mich dann auf die Suche nach dem perfekten Balance Board für mich selbst gemacht. Leider konnte ich kein Balance Board finden, das genau meinen Vorstellungen entsprach. Also fing ich an, ein für mich perfektes Balance Board zu entwerfen. Zuerst mit Kreide auf den Terrassenplatten, später dann digital mit Hilfe eines guten Freundes. Der Vater meines Lebens- und Unternehmenspartners Jonas ist Schreinermeister und half uns, die erste Version vom eigenen Balance Board in der familieneigenen Schreinerei zu fertigen. Schon mit dem zweiten Prototyp war ich absolut zufrieden. Das Balance Board wurde von Jonas und mir in der Freizeit überall mitgenommen, das Board war also in Dauerbetrieb. Im Freundeskreis wurde das Balance Board immer beliebter, sodass wir nach kürzester Zeit schon weitere Balance Boards für unsere Freunde fertigen durften. Und dabei blieb es nicht. Die Nachfrage nach unseren Balance Boards wurde immer größer und so habe ich mich mit meinem Partner Jonas dazu entschlossen, die Marke kolibri boards ins Leben zu rufen.

Wie kam es dann zum ersten Prototyp und zum ersten offiziell verkauften Board? 

Anfang 2020 wollte ich mir endlich selbst ein Balance Board zulegen. Da ich aber keins finden konnte, das genau meinen Wünschen entsprach, also ein Balance Board welches sowohl für die Nutzung indoor mit Socken, outdoor bei Wind und Regen, plastikfrei hergestellt, als auch optisch so naturbelassen wie möglich gestaltet ist, fing ich an, mein eigenes Balance Board nach meinen Vorstellungen zu designen. Der erste Prototyp wurde nach meinen ganz persönlichen Vorstellungen in der familieneigenen Schreinerei von Jonas’ Papa angefertigt, sodass ich endlich mein eigenes Balance Board benutzen konnte. Bereits der zweite Versuch von Jonas’ Papa war für mich wirklich perfekt, und genau so findet man heute unsere Balance Boards in unserem Online Shop.

Ganz zu Beginn haben wir einen kleinen Artikel in einer lokalen Tageszeitung in Bielefeld angefragt. Wir haben uns unglaublich gefreut, als die Zeitung zu uns nach Hause kam und wir unsere Boards präsentieren durften. Daraufhin haben wir einige E-Mails von interessierten Lesern erhalten. Die ersten offiziell verkauften Boards haben wir sogar noch höchst persönlich zu unseren Kunden gebracht. Ich weiß noch, dass ich im absoluten Schneechaos aufs Land gefahren bin, um dort das Balance Board persönlich abzugeben. Es war ein unglaubliches Gefühl, unsere Balance Boards „fremden“ Personen in die Hand zu drücken und es hat uns so unfassbar mit Stolz erfüllt, als die ersten positiven Rückmeldungen eingetroffen sind.

Was waren die größten Anfangsschwierigkeiten? 

Eine der größten Herausforderungen war, der Schritt vom ersten Prototypen bis zur Serienfertigung. Das war ein hartes Stück Arbeit und wir mussten sehr viel dazulernen und die einzelnen Schritte perfektionieren. Während der ersten Wochen und Monate wurden wir sehr häufig vor neue Herausforderungen und Probleme gestellt, von der Logistik bis hin zum Webdesign – aus der gesamten Anfangszeit haben wir am meisten mitgenommen und sehr viel dazugelernt.

Wir hatten großes Glück, viel Expertise im Freundeskreis zu haben, dies hat uns definitiv sehr viel weitergebracht.

Was macht eure Boards so besonders? 

Unser Balance Board selbst sind nachhaltig, zu 100 % aus Holz und wir verwenden ebenfalls bei der Verpackung kein Plastik. Unsere Balance Boards mit Grip sind durch die direkt eingearbeiteten Rillen in das Holz einzigartig. Egal ob mit Schuhen, barfuß oder sogar in Socken, auf unserem Balance Board hast du immer den perfekten Halt und ein sicheres Gefühl.

Als Highlight haben wir auch eine Mini-Variante, perfekt für unterwegs. Die Mini-Variante passt an jeden handelsüblichen Rucksack und auch hier ist unser original Grip vorhanden.

Wie und wo werden die Balance Boards hergestellt? 

Unsere Balance Boards werden in unserer familieneigenen Schreinerei in Schwäbisch Hall hergestellt, also made in Germany.  

Welchen Boardsport machst du selbst und wie haben dir Balance-Boards dabei geholfen dich zu verbessern? 

 Mein großes Glück ist, dass ich zwei ältere Brüder habe, die mich als Kind oft in Skateparks mitgenommen haben. Vom ersten Augenblick an, war ich so begeistert, wie die Jungs und Mädels mit ihren Brettern in der Luft schwebten, aus unglaublichen Höhen die Rampen herunterknallten und wie frei sich diese Augenblicke anfühlten. Jeder musste sich so stark auf sich selbst konzentrieren, doch jeder war für jeden da. Der Zusammenhalt an diesen Orten beeindruckt mich bis heute und zieht mich magisch an. Ich selbst bin jahrelang Longboard gefahren und hatte mein Board als täglichen Begleiter immer dabei. Auch heute bin ich noch sehr gerne mit dem Board unterwegs. Im Sommer gehen wir mit Freunden gerne Wakeboarden. Wenn es die Zeit zulässt, sind wir auch gerne zum Surfen im Süden Europas unterwegs. Dieses Jahr war ich sogar zum ersten Mal bei Schnee in den Bergen, sodass ich das erste Mal auf einem Snowboard stand. Bei all diesen Sportarten ist die eigene Balance eine Grundvoraussetzung. Außerdem ist meine Tiefenmuskulatur durch das regelmäßige Training mit dem Balanceboard definitiv gestärkt, sodass ich hier einen großen Vorteil habe. Leider waren wir die letzten zwei Jahre nicht surfen, allerdings bin ich mir sicher, dass das Trainieren auf dem Balance Board eine sehr gute Vorbereitung ist. Mit dem Balance Board arbeite ich also ständig an meiner Koordination, ebenso an meine Muskelkraft und meiner Stabilität.

Wie und wo benutzt du das Balance Board meistens und hast du eine Lieblings-Übung? 

Im Sommer outdoor und überall. Ich persönlich nutze am liebsten unsere Mini-Variante, da diese perfekt in meinen Rucksack passt und ich somit nie auf das Board verzichten muss. In den Parks, im Urlaub oder auf Garten-Partys. Natürlich auch bei jeder Trainingseinheit im Garten. Im Winter indoor und in Socken. Ich habe immer kalte Füße und laufe daher im Winter grundsätzlich in dicken Socken herum. Daher war mir der eingearbeitete Grip auf dem Board so wichtig, so kann ich das Board immer nutzen, ohne mich vorher umziehen zu müssen.

Ich liebe Partner-Übungen. Ich bin ein Team Player und finde es klasse, wenn man sich gegenseitig motiviert und stärkt. Am liebsten versuche ich auf dem Board die Balance zu halten, auch wenn mir jemand einen Ball zuwirft und ich diesen zurückwerfen muss. 

Wenn ich alleine mit dem Board trainiere, versuche ich meistens das Board in verschiedene Positionen zu bringen und dann gerne in den Squat zu gehen. Muskelkater garantiert.

Ist Kolibri Boards nun dein Hauptjob? 

Nein, kolibri boards mache ich neben meinem Hauptjob, aber an kolibri boards hängt mein Herz und meine Leidenschaft. Aber wir arbeiten auf jeden Fall darauf hin.

Welche Aufgaben hast du und was macht dir am meisten Spaß? 

Ich kümmere mich hauptsächlich um die Betreuung unserer Kunden. Das ist auch eine Aufgabe, die mir unglaublich Spaß macht. Nah am Kunden zu sein, auf Kundenbedürfnisse einzugehen und somit auch immer ein Gefühl vom aktuellen Stand unserer Marke zu haben. Der ehrliche und direkte Kundenkontakt ist uns enorm wichtig. Außerdem versuche ich die grundsätzlichen Vorteile eines Balance Boards für jede Situation herauszufinden. Ich probiere die verschiedensten Dinge mit dem Balance Board aus, tausche mich gerne mit Experten aus und halte viele Punkte in meinen Blogeinträgen fest. Nur so kann ich herausfinden, welche versteckten Vorteile das Balance Board noch in sich trägt.

Was ist deine/eure Vision für die nächsten Jahre? 

Wir wollen auf jeden Fall weiter machen! Wir wollen unsere Vision, mehr Bewegung in das Leben der Menschen zu bringen, weiter nach vorne treiben.

Unser Balance Board wurde am Markt super angenommen und wir genießen bereits heute ein hohes Markenvertrauen.

Entsprechend haben wir weitere Ideen für neue Produkte, die unsere Vision erfüllen. Darauf wollen wir uns in der Zukunft fokussieren und unsere Produktpallette erweitern. Wir wollen mehr Kunden von unserem Balance Board begeistern und glücklich machen. Wir freuen uns auf die kommenden Jahre und ihr dürft gespannt auf weitere Produkte sein. Wir können es kaum erwarten, sie zu präsentieren!