Alles was du über Surfen im Winter wissen musst – Spots, Ausrüstung und Vorbereitung

Die Temperaturen sinken und die Strände werden leerer. Anstatt dem warmen Wetter nachzutrauern, können wir Surfer:innen uns auf eine ganz besondere Zeit freuen: Der Winter bringt kraftvolle Swells, weniger Crowds und eine ganz eigene Magie aufs Wasser. Doch Surfen in der kalten Jahreszeit fordert nicht nur deinen Körper, sondern auch dein Equipment und deine mentale Stärke heraus.
In diesem Artikel zeigen wir dir, warum sich Surfen im Winter lohnt, welche Herausforderungen dich erwarten und wie du dich optimal vorbereitest – von den besten Spots über die richtige Ausrüstung bis hin zu wertvollen Tipps für deine nächste Session. Hier wirst du auch fündig, wenn du Tipps für weltweite Surf-Destinationen suchst, wo du in den Wintermonaten beste Surfbedingungen und warmes Wetter finden kannst.

Christina Gindl und Lena Kemna teilen in ihrem Surffilm FIFTH TIDE ihre Liebe zum Surfen im Winter in Portugal – genau der richtige Motivationskick! 

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Die richtige Vorbereitung fürs Surfen im Winter

Surferin in Portugal

Das perfekte Equipment für deinen Winter-Surf

Die kalten Temperaturen fordern nicht nur dich, sondern auch dein Equipment heraus. Ein hochwertiger, gut sitzender Wetsuit ist essentiell – er sollte dick genug sein, um dich warm zu halten, aber gleichzeitig genügend Bewegungsfreiheit bieten. Je nach Wassertemperatur brauchst du zusätzlich eine Haube, Handschuhe und Booties, die eng mit deinem Wetsuit abschließen, um Wärmeverlust zu verhindern.
Auch wenn das Equipment auf den ersten Blick teuer erscheinen mag, solltest du hier nicht an der falschen Stelle sparen. Minderwertige Ausrüstung bedeutet nicht nur weniger Komfort, sondern auch kürzere Sessions, weil du schneller auskühlst – und das mindert nicht nur deine Performance, sondern auch den Spaß.
Da die Winter-Swells oft kraftvoller sind, lohnt es sich außerdem, eine etwas dickere Leash zu verwenden. Und nicht zu vergessen: Das richtige Surfwachs für kalte Wassertemperaturen für optimalen Grip.

Was brauchst du beim Winter-Surf zusätzlich an Land?

  • Warm umziehen: Zieh dich im Van um, schlüpf zu Hause in den Neo (besonders bei frühen Sessions) oder nutze einen Poncho oder z.B. Dryrobe Mantel. 
  • Warme Füße: Nutze bequeme Schuhe, die nicht nur warm, sondern auch schnell anzuziehen sind. Außerdem sorgt eine isolierte Matte zum Umziehen für warme Füße.
  • Heißes Wasser: Eine Thermoskanne mit warmem Wasser dabei haben – ideal, um es über Kopf oder Füße zu gießen und dich schnell wieder aufzuwärmen.
Dryrobe Surf Change Robe

Checkliste für deine Winter-Surf-Ausrüstung

  • Gut-sitzender Wetsuit
  • Optional: Haube, Handschuhe, Booties
  • Robuste Leash
  • Surfwachs im richtigen Temperaturbereich
  • Wasserfeste Sonnencreme & ggf. Lippenbalsam
  • Poncho oder Change Robe zum Umziehen
  • Thermosflasche mit heißem Wasser
  • Isolierte Matte für die Füße
  • Mütze, warme Socken, Schuhe, Handschuhe & Jacke

Auswahl des richtigen Wetsuits

Ob Eisbach, Wavepark oder der kalte Atlantik: Damit du auch bei kälteren Temperaturen Spaß bei deinen Surf-Sessions hast, ist der passende Wetsuit entscheidend. Bevor du dir einen Wetsuit zulegst, solltest du die Bedingungen vor Ort genau checken: Wie kalt ist das Wasser an deinem Spot? Welche Außentemperaturen und Wetterverhältnisse erwarten dich – scheint oft die Sonne oder bläst ein eisiger Wind?
Auch dein persönliches Kälteempfinden spielt eine große Rolle. Frierst du schnell, oder hältst du problemlos kühle Temperaturen aus? Und wie aktiv bist du im Line-up – paddelst du viel oder wartest du eher entspannt auf die nächste Welle?

Grundsätzlich gilt: Je kälter das Wasser, desto dicker der Wetsuit. Die Neoprenstärke wird in Millimetern angegeben und meist mit zwei Zahlen dargestellt, z. B. 4/3 oder 5/4. Die erste Zahl steht für die Neoprenstärke im Rumpfbereich, da hier der größte Wärmebedarf besteht. Die zweite Zahl gibt die Dicke an Armen und Beinen an, wo mehr Flexibilität für Paddelbewegungen und Manöver gefragt ist. Probiere einen Neoprenanzug unbedingt an, denn die Schnitte der Brands können genauso unterschiedlich sein wie unser Körperbau. 
Jede Brand verwendet unterschiedliche Technologien und Liner, weshalb sich die Temperaturempfehlungen bei den Neoprenstärken leicht unterscheiden. Orientiere dich daher an den Empfehlungen des jeweiligen Herstellers, wenn du einen Wetsuit kaufst. Eine grobe Orientierung bietet dir folgende Tabelle:

 

Wassertemperatur (°C) Wetsuit-Dicke Accessoires
> 23 °C kein Wetsuit notwendig, UV-Shirt  
18 – 23 °C 0.5 – 2 mm Springsuit oder Shorty  
15 – 20 °C 3/2 mm  
12 – 17 °C 4/3 mm Booties
10 – 12 °C 5/4 mm Booties + Kapuze
4 – 10 °C 6/5/4 mm  Booties + Kapuze + Handschuhe 
Surferin zieht Wetsuit an und blickt ins Line-Up

Pflege deines Wetsuits 

Damit du möglichst lange Freude an deinem Winter-Surf-Equipment hast, solltest du es richtig pflegen:

  • Schonend ausziehen: Nutze eine saubere Matte oder Plastikwanne, um deinen Wetsuit auszuziehen, ohne ihn unnötig zu strapazieren.
  • Gründlich ausspülen: Spüle deinen Neo nach jeder Session mit Süßwasser – sowohl von außen als auch von innen.
  • Richtig trocknen: Hänge ihn zunächst auf links gedreht über eine Querstange oder einen breiten Kleiderbügel – nicht in direktes Sonnenlicht. Erst wenn die Innenseite trocken ist, wieder umdrehen.
  • Booties, Handschuhe & Haube: Zum Trocknen auf einen Besenstiel oder Ähnliches stülpen, damit die Luft besser zirkulieren kann.
  • Lagerung: Einen komplett getrockneten Wetsuit auf einem breiten Bügel aufhängen, um Materialermüdung zu vermeiden.

Fitness und Gesundheitsvorbereitung für deinen Winter-Surf

Surferin im Wasser

Wie bei jedem Surftrip lohnt es sich, vorher gezielt zu trainieren. Functional Workouts im Studio oder zu Hause, Schwimmtraining oder – idealerweise – Paddeltraining mit deinem Surfbrett auf einem See bereiten dich optimal vor. Deine Arme werden es dir danken, wenn du von der ersten Session an genug Kraft hast und nicht erst eine Woche brauchst, um reinzukommen. Das Surfen mit dickem Wetsuit ist zudem wegen der eingeschränkten Bewegungsfreiheit und den kalten Temperaturen noch anstrengender als im Bikini. 

Wann ist es zu kalt zum Surfen?

Grundsätzlich kannst du surfen, solange das Wasser nicht gefroren ist. Doch wenn die Außentemperaturen unter null Grad sinken, steigt das Risiko für Erfrierungen – verstärkt durch den sogenannten Windchill-Effekt. Surfen in kalten Temperaturen kostet zusätzliche Energie, da dein Körper seine Temperatur konstant halten muss. Deshalb ist die richtige Ausrüstung entscheidend – spare nicht an der falschen Stelle! 

Viele fragen sich, ob man bei den kalten Temperaturen nicht ständig krank wird. Aber Kälte allein macht nicht krank – Erkältungen entstehen meist durch den Kontakt mit bereits infizierten Personen, etwa bei der Arbeit oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Dein Immunsystem wird durch die Kälte zwar gefordert, aber mit der richtigen Vorbereitung kannst du das Risiko minimieren.

Wichtige Tipps für sicheres Surfen im Winter:

  • Energie gut einteilen: An kalten Tagen solltest du deine Grenzen nicht überschreiten und deine Kräfte realistisch einschätzen.
  • Aufwärmen: Mach deine Muskeln warm und locker – das hilft dir, länger durchzuhalten. 
  • Warm starten: Gehe lieber etwas überhitzt ins Line-up als frierend. Ziehe dich geschützt im Van, zuhause oder unter einem dicken Poncho um. 
  • Schnell reagieren, wenn dir kalt wird: Sobald du fröstelst, solltest du dich aufwärmen. Eine Surf-Session im Winter dauert meist nicht so lange, aber dafür kannst du viele Wellen catchen.
  • Müdigkeit & Verletzungsrisiko: Bei Kälte werden Muskeln träger. Wenn du dich erschöpft fühlst, hör lieber früher auf, um Verletzungen zu vermeiden.

Weitere Tipps für deinen Winter-Surf findest du in unserem Artikel: 5 Tipps fürs Surfen im Winter.

Frau am Strand mit VOITED Dry Coat

Die besten Surfspots für den Winter

Nun aber zur entscheidenden Frage: Wo kannst du im Winter surfen? Neben lokalen Optionen, wie Riverwaves oder Wavepools, stellen wir dir hier unterschiedliche Reiseziele für jeden Surf-Geschmack und jeden Temperaturbereich vor.
Wenn du ein Surfcamp suchst, können wir dir unseren Surfcamp-Guide empfehlen!

Surferin Winter Surf

Top-Winter-Surfspots Deutschland, Österreich und Schweiz

In der DACH Region gibt es einige Optionen für deinen Winter-Surf – von der SURFTOWN in München über künstliche Wellen bis zum echten Ozean ist sowohl für landlocked Surfer als auch jene, die im Norden Deutschlands leben, etwas dabei. 

Surfen in Deutschland

Deutschland

Nordsee: Sylt
Während des langen Winters (November bis Mai) herrscht rund um den Brandenburger Strand sehr ungemütliches Wetter – aber auch die Chance, ein paar richtig gute Wellen zu erwischen. Allerdings musst du hier die Abhängigkeit von Tide, Wind und Swell beachten und leider ist das Zeitfenster für gute Bedingungen meist sehr klein. Dafür ist die Freude, wenn du gute Wellen erwischst, dann umso größer!

Ostsee: Timmendorfer Strand
Erwachen bei einem starken (Nord-)Ostwind zum Leben: die Wellen am Timmendorfer Strand und Umgebung. Hierbei handelt es sich zwar meist um Onshore-Wellen, aber dafür kann man vor allem frühmorgens magische Momente bei der aufgehenden Sonne erleben.

Hier kannst du mehr über die Winter-Surfspots in Deutschland erfahren!

Riverwaves und künstliche Wellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Stehende Wellen

Der Eisbach in München ist wahrscheinlich die bekannteste stehende Welle der Welt und damit Vorbild für viele weitere Spots. Mittlerweile gibt es viele lokale Initiativen von leidenschaftlichen Surfer:innen für den Aufbau und die Legalisierung von Riverwaves im deutschsprachigen Raum. Auf Riverwaves kannst du natürlich auch im Winter surfen – wahrscheinlich musst du dir die Welle dann nur mit wenigen anderen Surfer:innen teilen. 

Während Riverwaves meistens etwas anspruchsvoller sind, mehr Risiko für Verletzungen bergen und vor allem im Winter einfach eisig kalt sind, kannst du bei den Indoor CITYWAVES wetterunabhängig deine Turns üben. Bei nahezu kuscheligen 26 Grad Wassertemperatur kommt fast Urlaubsfeeling auf. 

Auch wenn es nicht das gleiche ist wie im Meer: Stehende Wellen – egal ob an Flüssen oder künstlich angelegt – bieten landlocked Surfer:innen die Möglichkeit, ihre Leidenschaft auch zuhause (und damit klimafreundlicher) auszuleben und schaffen lokale Communities rund um unseren Lieblingssport. Gerade im Winter bieten die Indoor Optionen eine super Möglichkeit, um an den eigenen Skills zu feilen. Die Bedingungen sind fast immer gleichbleibend und garantieren dir damit schnelle Erfolge beim Lernen.

Surfparks

Mit der O2 SURFTOWN MUC in der Nähe des Münchener Flughafens und Alaïa Bay in der Schweiz gibt es bereits zwei Wavepools im deutschsprachigen Raum. Während Alaïa Bay nicht im Winter geöffnet hat, kannst du in der SURFTOWN ganzjährig surfen. Bei immer gleichen Bedingungen, abgestuften Levels und Coaching-Angeboten ist das der perfekte Playground, um deine Skills zu verbessern oder auch deine ersten Surfversuche zu starten. Im Winter kannst du meist von günstigeren Preisen und leeren Sessions profitieren und somit deinen Wavecount steigern. Achtung, das Wasser wird hier nicht geheizt. Daher gilt auch hier beim Winter-Surf: warm einpacken! 

Surftown Muc

Winter-Surfspots in Europa

Die Bedingungen sind für Surfer:innen in Europa im Winter eigentlich ideal: konstant rollen größere Swells über den Atlantik heran. Wenn du dich von dem etwas ungemütlichen Wetter nicht abschrecken lässt, kannst du nicht nur entspannte Line-ups finden, sondern auch günstige Preise bei den Unterkünften absahnen. Ausgenommen sind hier die Weihnachtsferien – da kann es leider immer etwas voller werden. Zu Beginn des Winters sind die Wassertemperaturen meist noch sehr angenehm von der Restwärme des Sommers. Ab Januar musst du mit deutlich kühleren Temperaturen rechnen. 

Im Folgenden Abschnitt stellen wir dir unsere Top Surf-Reiseziele für die Wintermonate in Europa vor.

Winter Surf Frankreich

Dänemark

Kein Wunder, dass die Westküste Dänemarks um Klitmøller „Cold Hawaii“ genannt wird. Denn hier gibt es oft – nicht immer, aber doch überraschend oft – gute Wellen fürs Long- und Shortboarden. Hinzu kommen viele perfekte Tage fürs Windsurfen, Kiten und Wingfoilen. Im Winter verwandelt sich die Küste in ein Winterwonderland: Schnee, cleane Wellen und manchmal sogar Polarlichter. Nur etwa viereinhalb Stunden braucht man von Hamburg zu den wahrscheinlich entspanntesten Locals und den oft von Frauen dominierten Line-ups. Nach dem Surfen ein Muss: der Besuch in der typisch dänischen Fass-Sauna – und dann ein Kanelbullar (Zimtschnecke) vor dem Kamin. So lässt sich der Winter gut aushalten.

Hier findest du Surfcamps in Dänemark.

Frankreich

Frankreich kann im Winter einem Glücksspiel ähneln – von monatelangem Regen, zu maxed-out Spots bis hin zu warmen Sonnentagen und leeren Line-Ups mit richtig guten Wellen. Daher am besten spontan sein: Stehen alle Zeichen des Forecasts auf Go, ab ins Auto und los. Meide hier besser die Weihnachtsferien und die französischen Winterferien (Mitte bis Ende Februar) – dann ist halb Paris in den Ferienorten unterwegs. Mehr Informationen und Tipps für deinen Frankreich-Surftrip kannst du dir in unserem Artikel holen.

Hier findest du außerdem ausgewählte Surfcamps in Frankreich.

Portugal / Algarve

Portugal und insbesondere die Algarve sind ein perfekter Winter-Escape für Surfer:innen. Milde Temperaturen, leckeres Essen und außerhalb der Ferienzeiten relativ leere Strände. Gerade im Südwesten hast du hier einen entscheidenden Vorteil: Sind die Wellen an der Westküste zu groß, kannst du an die südlich ausgerichteten Strände der Algarve ausweichen und dort kleinere Wellen finden. Von Reef- bis Beachbreaks ist alles mit dabei. Dazu verzaubert dich dort eine malerische Felsküste. Wir empfehlen dir auf jeden Fall einen Mietwagen, um möglichst flexibel zu den Spots zu gelangen. Sollte der Swell einmal nicht ankommen, kannst du im T-Shirt am Strand einen leckeren Galao und Pasteis de Nata genießen. Hier findest du noch mehr Infos für deinen Winter-Surf in Portugal.

Surfcamps in Portugal findest du hier.

Italien

WSL-Surfer Leo Fioravanti hat einmal gesagt: “Das Beste an einem Surftrip nach Italien ist, dass du in Italien bist!” Dolce Vita – leckeres Essen, Apéro und lebensfrohe Gemüter. Italien ist immer eine Reise oder auch einen Surf-Kurztrip wert. Im Winter ist hier definitiv die beste Zeit, um die von Windswells geformten Wellen zu surfen. Das Credo ist hier: Flexibilität. Sieht der Forecast gut aus, heißt es ab in’s Auto und los. Allerdings sollte man hier nicht unbedingt mit leeren Line-ups rechnen, denn alle Surfer:innen werden versuchen, das beste aus den rar gesäten guten Tagen zu machen. Von Ligurien bis nach Rom finden sich zahlreiche Spots. Besonders konsistent ist Sardinien – hier sollen an bis zu 250 Tagen im Jahr surfbare Wellen ankommen. Hole dir hier mehr Inspiration von Stephanie Gilmore und Leo Fioravanti bei ihrem Italien-Trip! 

Surfen Algarve, Surferin
Surfen auf Lanzarote, Surfguide Lanzarote

Foto: Alex Bramwell / Lex Thoonen / Turismo Canarias

Kanaren 

Anstatt eisigem Winter-Surf trumpfen die Kanaren mit konstant mildem Wetter, beeindruckenden Landschaften und dabei einer relativ kurzen und einfachen Anreise. Auch das Wasser ist vor allem Anfang des Winters noch angenehm warm. Wir waren hier beispielsweise im November noch im Shortie surfen! Im Prinzip kannst du auf jeder Insel Wellen finden – Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa liegen aber in Sachen Surf-Infrastruktur und Qualität der Surfspots ganz vorne. Besonders flexibel bist du mit einem Camper, den du auf den Inseln mieten kannst. Mit einem Van kannst du auch von Insel zu Insel hoppen und die besten Spots erkunden. Vermeide dabei die Touri-Hochburgen, wie z.B. den Süden von Teneriffa. Localism ist auf den Kanarischen Inseln leider kein Fremdwort – wenn du aber respektvoll und freundlich bist und zu Spots gehst, die auch wirklich deinem Level entsprechen, solltest du keine Probleme haben.

Erfahre mehr über das Surfen auf Lanzarote und Teneriffa

Andalusien

Als wärmste Region Europas überzeugt Andalusien auch Winter mit milden Temperaturen, während es im restlichen Europa meist grau und ungemütlich ist. An der Atlantikküste kannst du hier zwischen Beachbreaks, soften Pointbreaks oder Reefbreaks wählen. Bisher vom Massentourismus verschont, verbringen immer mehr Surfer:innen aber auch Biker:innen hier ihren Winter-Escape. Auch wenn die Wellen nicht unbedingt zur absoluten Weltklasse gehören, so kannst du doch immer etwas beim Surfen rausholen und eine gute Zeit haben. Vor allem kannst du hier auch mit deinem Van anreisen und bist nicht auf Flugzeug oder Fähre angewiesen.

Hier findest du ausgewählte Surfcamps in Spanien.

Top-Winter-Surfspots weltweit

Du gehörst zu den wärme liebenden Surfer:innen, denen selbst die milden Temperaturen auf den Kanaren noch nicht reichen? Oder willst du neue Kulturen kennenlernen und Weltklasse-Wellen entdecken? Hier findest du fünf Länder, die nicht nur deinen Surf-, sondern auch deinen Fernreisehunger stillen!

Surferin Costa Rica

Marokko

Marokko ist längst kein Geheimtipp mehr, doch kaum ein anderes Land vereint kurze Anreise, erstklassige Wellen und eine faszinierende Kultur so perfekt. An den malerischen Pointbreaks laufen die Wellen wie aus dem Bilderbuch. Mit über 20 Grad Lufttemperatur und angenehmen 16–19 Grad Wassertemperatur kannst du den Surf meist ohne Booties genießen. Doch sobald die Sonne untergeht, wird es kühl – also pack für morgendliche Sessions unbedingt warme Sachen ein!
Entlang der gesamten Westküste findest du eine Vielzahl an Surfspots – von den bekannten Mekkas rund um Imsouane und Taghazout bis hinunter in den Süden. Je weiter du dich vor wagst, desto leerer werden die Line-ups. Falls möglich, meide die Ferienzeiten, denn dann kann es im Wasser recht voll werden.
Ein Surftrip nach Marokko wäre aber nicht komplett, ohne Land und Leute kennenzulernen. Von den kulturellen Schätzen in Marrakesch oder Essaouira bis hin zum beeindruckenden Atlasgebirge.

Mehr Tipps und ausführliche Infos zu den Spots findest du hier.
Und hier gehts es zu wunderschönen Surfcamps in Marokko.

Südafrika

Keine Zeitumstellung, sensationelles Essen und ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis – neben den Weltklasse-Wellen sind das nur einige der Gründe, warum Südafrika unbedingt auf deiner Bucketlist stehen sollte. Die atemberaubende Natur und die herzlichen Menschen machen den Surftrip perfekt.
Allerdings fällt unser europäischer Winter nicht in die Mainseason fürs Surfen: Die größten und konstantesten Swells erreichen die Küste zwischen Mai und August. Wenn du wärmere Temperaturen bevorzugst, kannst du jedoch auch im südafrikanischen Sommer surfen. Ideal sind die Shoulder Seasons von September bis November und März bis Mai. Dann sind weniger Touristen unterwegs, die Preise sind günstiger, das Wetter angenehm warm – und die Wellen lohnenswert.
Von Kapstadt über Jeffreys Bay bis nach Durban erstreckt sich eine Küste voller erstklassiger Surfspots. Die Wassertemperaturen variieren je nach Region: Im südafrikanischen Sommer erwarten dich in Durban angenehme 26 °C, während das Wasser in Kapstadt mit rund 18 °C eher frisch bleibt.

Surfen in Marokko, Anchor Point Surfspot
Surftrip während COVID-19 Costa Rica

Costa Rica

Während der europäischen Wintermonate herrscht an der Pazifikküste Costa Ricas eigentlich die Off-Season – dennoch erwartet dich hier ein traumhafter Surftrip mit kleineren Wellen und weniger Crowds. Besonders empfehlenswert ist die Reisezeit von Dezember bis März: Das Wasser ist angenehm warm, die Trockenzeit sorgt für wenig Wind, und die meisten Straßen sind problemlos befahrbar. In diesen Monaten zeigt sich auch die Karibikküste von ihrer besten Seite und bietet erstklassige Wellen.
Doch Costa Rica hat weit mehr zu bieten als nur großartigen Surf. Die beeindruckende Tierwelt macht jeden Aufenthalt unvergesslich: Stell dir vor, du beobachtest Wale direkt vom Line-up aus, während sich Rochen, Schildkröten und andere Meeresbewohner um dich tummeln. Auch an Land kannst du faszinierende grüne Regenwälder und exotische Tiere beobachten. Zugegeben, Costa Rica ist kein günstiges Reiseziel – aber definitiv ein perfekter Winter-Escape, bei dem du deinen Wetsuit getrost zu Hause lassen kannst.

Auch die Nachbarländer Nicaragua, El Salvador und Panama bieten eine Vielzahl an Surfspots. Zwar ist auch dort in den Wintermonaten eher Off-Season, doch ab März findest du meist optimale Bedingungen. 

Indonesien

Zwar gilt die Trockenzeit von Juni bis September als Hauptsaison für Surfer:innen in Indonesien, doch auch in den feuchten und heißen Wintermonaten kannst du hier optimale Bedingungen finden. Auf Bali erwacht die Ostküste zum Leben – der Wind bläst meist offshore und sorgt für erstklassige Wellen. Auch auf Lombok kannst du in dieser Zeit lohnenswerte Spots entdecken, die in der Wetseason besonders gut laufen.
Generell sind die Swells in dieser Jahreszeit etwas weniger konstant, die Wellen etwas kleiner (aber wer braucht schon double overhead?) und es gibt mehr Onshore-Wind. Das Wasser ist in der Wetseason sehr warm, während du in Indo manchmal im August sogar einen dünnen Wetsuit brauchen kannst. Ein Problem: Starke Regenfälle beeinträchtigen oft die Wasserqualität und erhöhen das Risiko für Krankheiten – besonders in dicht besiedelten Gebieten wie Bali und Lombok. Mach vielleicht nach einem Regentag einfach Pause und genieße eine Massage 🙂

Hier findest du Surfcamps auf Bali.

Sri Lanka / Südwestküste

In Sri Lanka erwarten dich das ganze Jahr über tropische Vibes und entspannte Wellen. Während die Ostküste ab April/Mai läuft, findest du an der Südwestküste von Oktober bis April optimale Bedingungen – perfekt für einen Surftrip im europäischen Winter.
Zwar hat der Surftourismus in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt, doch mit hippen Cafés, stylischen Unterkünften und relativ günstigen Preisen lässt es sich hier nach wie vor genießen. Um den größten Andrang zu vermeiden, lohnt es sich, die Shoulder-Season zu nutzen.
Die meisten Surfspots an der Südwestküste liegen zwischen Hikkaduwa und Matara und bieten eine beeindruckende Vielfalt. Morgens sind die Bedingungen meist clean, bevor der Wind gegen Mittag auffrischt und die Wellen verblasen werden. Doch keine Sorge – nach einem entspannten Tag kannst du dich fast immer auf eine Sunset-Session freuen, denn abends lässt der Wind in der Regel wieder nach. Eine große Auswahl an Spots findest du rund um Midigama und Mirissa, doch auch die Suche nach versteckten, weniger bekannten Buchten kann sich lohnen.

Hier findest du Surfcamps in Sri Lanka. 

Mehr Inspiration für den Herbst findest du in unserem Artikel SURFEN IM HERBST – TOP 5 DESTINATIONEN.

Sri Lanka Surfen

Fazit

Surferin, Paulina Herpel

Du ziehst deinen Neo nach einem heißen Kaffee schon daheim an, während es draußen noch dunkel und kalt ist. Am Strand siehst du schon die Linien heranrollen, schnell läufst  du zum Wasser und spürst den kalten Sand unter deinen Füßen. Beim ersten Duckdive fühlt es sich an, als würde dein Kopf gefrieren. Aber dann geht die Sonne auf, der Wind ist ruhig und du sitzt alleine mit deinen besten Surfbuddies im Line-up. Surfen im Winter kann anstrengend sein, aber genau die körperliche und mentale Herausforderung macht Surfen zu dem, was es ist: deine Leidenschaft.

Du bist noch unentschlossen, wohin die Reise diesen Winter gehen soll? Lass dich nicht von den kalten Temperaturen abschrecken, hol dir Inspiration, bereite dich richtig vor und plane deinen Winter-Surftrip – denn im Wasser ist es immer besser als draußen, ganz egal wo du bist!

Für mehr Surf-Inspiration und Tipps hole dir unsere aktuelle Surf Ausgabe!

Surfmagazin

The Ocean within

 

Wächst bei dir die Sehnsucht nach Sommer, Sonne und Surfen auch tagtäglich um mindestens einen ft an? Dann komm mit uns auf eine mentale Reise ans Meer! In der neuen Surf Ausgabe "The Ocean within" floaten wir zwischen den Wellen und tauchen tief in den Ozean ein. Die Stories in dem neuen Magazin erzählen vom Leben am Meer, abenteuerlichen Reisen und unserer Verbindung zum Salzwasser.